Steigende Energiepreise, strengere Klimavorgaben und die Frage nach der Zukunftssicherheit: Wer heute eine neue Heizung anschafft oder die alte ersetzen muss, steht vor einer komplexen Entscheidung. Der Heizungsmarkt bietet zahlreiche Systeme – von Gas und Öl über Wärmepumpen bis hin zu Fernwärme und Pellets. Doch welche Lösung ist am Ende wirklich die günstigste?
Ein reiner Blick auf die Anschaffungskosten reicht nicht aus. Entscheidend sind die laufenden Betriebskosten, mögliche Förderungen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die fossile Systeme zunehmend unattraktiv machen. Gleichzeitig spielt der Zustand des Gebäudes eine grosse Rolle: Ein unsaniertes Haus verbraucht selbst mit modernster Technik deutlich mehr Energie.
Dieser Artikel zeigt Ihnen, welche Faktoren die Heizkosten bestimmen, wie sich die wichtigsten Heizsysteme in Zahlen vergleichen lassen und welche Technologie langfristig die beste Wahl sein kann. So erhalten Sie eine fundierte Grundlage, um die passende Heizlösung für Ihr Zuhause zu finden – wirtschaftlich, effizient und zukunftssicher.
Das Wichtigste in Kürze
- Wärmepumpen sind trotz höherer Investitionskosten meist die günstigste Lösung über 20 Jahre – vor allem mit staatlicher Förderung von bis zu 70 %.
- Gas- und Ölheizungen wirken zunächst preiswert, verteuern sich aber stark durch die CO₂-Bepreisung und gesetzliche Einschränkungen.
- Fernwärme kann attraktiv sein, wenn sie vor Ort verfügbar ist – die tatsächlichen Kosten hängen aber stark vom regionalen Anbieter ab.
- Pelletheizungen sind preisstabiler als Gas oder Öl, benötigen jedoch Platz für Lager und Technik.
- Sanierung zahlt sich immer aus: Der energetische Zustand des Gebäudes (Dämmung, Fenster, Heizflächen) beeinflusst die Heizkosten stärker, als viele denken.
So gehen Sie vor
Bevor Sie eine Entscheidung für ein Heizsystem treffen, lohnt es sich, strukturiert vorzugehen. Denn nur wenn Anschaffung, Betriebskosten und Förderungen in Ihrer individuellen Situation zusammenpassen, wird die Heizung auch langfristig wirtschaftlich. Orientieren Sie sich an diesen Schritten:
- Gebäude analysieren: Prüfen Sie den energetischen Zustand (Dämmung, Fenster, Heizflächen). Ohne Sanierung zahlen Sie langfristig bei jedem System drauf.
- Kosten vergleichen: Schauen Sie nicht nur auf die Anschaffung, sondern auf die Gesamtkosten über mindestens 20 Jahre.
- Förderung prüfen: Ermitteln Sie, welche Zuschüsse (bis zu 70 %) für Ihre Situation möglich sind.
- Individuelle Beratung nutzen: Ein zertifizierter Energieberater hilft, alle Faktoren – von Technik bis Finanzierung – optimal zu bewerten.
Einflussfaktoren auf die Heizkosten – Mehr als nur der Brennstoffpreis
Die Heizkosten hängen nicht allein davon ab, welchen Energieträger Sie nutzen. Zwar spielt der Preis pro Kilowattstunde eine wichtige Rolle, doch ebenso entscheidend sind Anschaffung, Wartung und der energetische Zustand des Gebäudes. Nur wenn man all diese Faktoren einbezieht, ergibt sich ein realistischer Vergleich.
Wichtige Kostenfaktoren im Überblick:
- Anschaffungs- und Installationskosten: Große Unterschiede zwischen Gastherme, Wärmepumpe oder Pelletanlage.
- Energieträgerpreise: Strom, Gas, Öl und Pellets schwanken stark – beeinflusst von Markt, Politik und CO₂-Bepreisung.
- Wartung und Instandhaltung: Jedes System erfordert laufende Kosten für Service, Reparaturen und Ersatzteile.
- Gebäudedämmung: Ein unsaniertes Haus verbraucht bis zu doppelt so viel Energie wie ein saniertes – unabhängig von der Technik.
- Nutzerverhalten: Raumtemperatur, Lüftung und smarte Thermostate können den Verbrauch um 10–20 % verändern.
Ein weiterer, oft unterschätzter Punkt ist die Effizienz der Anlage selbst. So verbrauchen Wärmepumpen bei guter Planung deutlich weniger Strom als bei falscher Dimensionierung. Ebenso wichtig: der Strombedarf für Pumpen, Steuerungstechnik oder den Kompressor. Am Ende zeigt sich, dass die „billigste“ Heizung beim Kauf nicht automatisch die günstigste über die gesamte Lebensdauer ist.
Unser Tipp:
Behalten Sie nicht nur die Heizkosten, sondern auch die Stromkosten für Nebenaggregate im Blick. Pumpen, Steuerungstechnik und insbesondere der Kompressor einer Wärmepumpe können den Verbrauch merklich beeinflussen. Eine gute Planung und die richtige Dimensionierung sorgen dafür, dass Ihre Anlage effizient arbeitet – und Sie nicht unnötig draufzahlen.

Heizsysteme im detaillierten Kostenvergleich: Von fossilen Energieträgern bis zu erneuerbaren Energien
Die Frage „Welche Heizung ist am günstigsten?“ lässt sich nicht pauschal beantworten – zu unterschiedlich sind die Ausgangsbedingungen von Gebäuden und Haushalten. Dennoch zeigen sich klare Tendenzen. Klassische Gas- und Ölheizungen waren lange Zeit die Standardlösung. Sie sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung, geraten jedoch zunehmend unter Druck: Zum einen durch die CO₂-Bepreisung, die den laufenden Betrieb spürbar verteuert, zum anderen durch die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes, das den Einsatz reiner fossiler Systeme stark einschränkt. In vielen Fällen dürfen sie nur noch in Kombination mit erneuerbaren Energien eingebaut werden. Für Bestandsanlagen gelten Übergangsfristen, langfristig aber ist ihre Wirtschaftlichkeit unsicher.
Wärmepumpen stellen das Gegenteil dar: Ihre Anschaffungskosten sind hoch, doch im Betrieb sind sie sehr effizient. Entscheidend ist die Jahresarbeitszahl, die angibt, wie viel Wärme aus einer Kilowattstunde Strom gewonnen wird. Liegt sie im Bereich von 3 bis 4, sinken die Kosten erheblich, insbesondere wenn zusätzlich eine Photovoltaikanlage genutzt wird. Auch staatliche Förderprogramme reduzieren die Investitionshürde deutlich. Damit entwickeln sich Wärmepumpen zu einer der attraktivsten Optionen für viele Gebäude, vorausgesetzt die Dämmung stimmt.
Holz- und Pelletheizungen gelten als erneuerbare Alternative, die unabhängig von fossilen Importen macht. Sie punkten mit einem vergleichsweise stabilen Brennstoffpreis und CO₂-Neutralität, verlangen aber zusätzlichen Platz für Lager und Technik. Auch die Emissionen sind ein Thema, wenngleich moderne Anlagen mit Filtertechnik hier Fortschritte machen.
Eine Sonderstellung nimmt die Fernwärme ein. Sie ist besonders komfortabel, wenn ein Anschluss vorhanden ist, und verursacht im Haus selbst nur geringe Installationskosten. Wie teuer sie im laufenden Betrieb ist, hängt jedoch stark vom jeweiligen Versorger und von der Art der Wärmeerzeugung ab – von fossilen Brennstoffen bis zu industrieller Abwärme ist alles möglich. Damit bleibt die Wirtschaftlichkeit regional sehr unterschiedlich und nicht immer transparent.
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Heizkostenvergleich: Anschaffung und Betrieb
So unterschiedlich die Systeme sind, so unterschiedlich sind auch die Kosten über die gesamte Lebensdauer. Während eine Gastherme vergleichsweise günstig eingebaut ist, summieren sich die Ausgaben im Betrieb über die Jahre deutlich. Wärmepumpen und Pelletheizungen erfordern eine höhere Anfangsinvestition, punkten aber durch niedrigere laufende Kosten und hohe Förderungen. Nun aber zu den konkreten Zahlen, hier eine Tabelle mit den aktuellen Kosten der einzelnen Heizungen:
Heizsystem | Anschaffungskosten1 | Betriebskosten/Jahr2 | Wartungskosten/Jahr | Gesamtkosten (20 Jahre)3 | Förderung möglich? |
---|---|---|---|---|---|
Gas-Brennwertheizung | 9.000–12.000 € | ca. 2.000 € | 150–250 € | ca. 53.000 € | Eingeschränkt4 |
Ölheizung (nicht empfohlen) | 11.000–14.000 € | ca. 2.400 € | 200–300 € | ca. 62.000 € | Nein |
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 17.000–23.000 € | ca. 1.200 € | 100–200 € | ca. 45.000 € | Ja (bis zu 70 %) |
Sole-Wasser-Wärmepumpe | 25.000–32.000 € | ca. 1.000 € | 100–200 € | ca. 47.000 € | Ja (bis zu 70 %) |
Pelletheizung | 24.000–30.000 € | ca. 1.500 € | 200–300 € | ca. 55.000 € | Ja (bis zu 50 %) |
Fernwärme (regional verfügbar) | 8.000–12.000 € | ca. 1.800–2.200 € | 50–150 € | ca. 50.000–57.000 € | Ja (bei >25 % EE)5 |
1 Richtwerte inkl. Installation, exkl. staatlicher Förderung. Die tatsächlichen Kosten variieren je nach Region, Gebäudezustand und Aufwand.
2 Basierend auf einem Wärmebedarf von ca. 20.000 kWh/Jahr. Strompreis Ø: 35 ct/kWh, Gaspreis Ø: 10 ct/kWh + CO₂-Zuschlag, Pelletpreis Ø: 7 ct/kWh.
3 Gesamtkosten = Anschaffung + (20 × [Betriebskosten + Wartung]), ohne Preissteigerungen gerechnet.
4 Gasheizungen sind nur noch förderfähig, wenn sie im Hybridbetrieb mit erneuerbaren Energien (z. B. Solarthermie, Wärmepumpe) kombiniert werden.
5 Fernwärme ist förderfähig, wenn mindestens 25 % der Netzenergie aus erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme stammt und der Versorger dies nachweist (z. B. über AGFW-Zertifikat oder gemäß §71b GEG).
Stand: Juni 2025
Beispielrechnungen: So viel kostet Heizen in der Praxis
Obige Tabelle liefert Richtwerte, doch was bedeutet das konkret für unterschiedliche Haushaltsgrößen? Zwei Beispiele zeigen, wie stark sich die jährlichen Kosten unterscheiden können.
Beispiel 1: 70 m² Wohnung
Eine 70 Quadratmeter große Wohnung benötigt im Schnitt etwa 8.000 bis 10.000 kWh Wärme pro Jahr. Daraus ergeben sich folgende Heizkosten (ohne Förderung):
- Gasheizung: ca. 900–1.100 € jährlich
- Ölheizung: ca. 1.100–1.300 € jährlich
- Luft-Wasser-Wärmepumpe: ca. 400–500 € jährlich (bei JAZ 3,5–4)
- Pelletheizung: ca. 600–700 € jährlich
- Fernwärme: ca. 800–1.000 € jährlich (je nach Tarif)
Schon hier zeigt sich: Trotz höherer Anschaffungskosten ist die Wärmepumpe im Betrieb klar günstiger – insbesondere in Kombination mit einer Photovoltaikanlage.
Beispiel 2: 120 m² Einfamilienhaus
Ein typisches Einfamilienhaus mit 120 Quadratmetern hat einen Heizbedarf von rund 20.000 kWh pro Jahr. Das entspricht den Werten aus der Tabelle:
- Gasheizung: ca. 2.000 € jährlich
- Ölheizung: ca. 2.400 € jährlich
- Luft-Wasser-Wärmepumpe: ca. 1.200 € jährlich
- Pelletheizung: ca. 1.500 € jährlich
- Fernwärme: ca. 1.800–2.200 € jährlich
Auf 20 Jahre gerechnet wird klar, dass fossile Systeme wegen steigender CO₂-Kosten immer teurer werden, während Wärmepumpen und Pellets auch langfristig eine stabile und planbare Lösung bieten.
Unser Tipp:
Bevor Sie sich für ein neues Heizsystem entscheiden, lassen Sie den energetischen Zustand Ihres Hauses prüfen. Eine gute Dämmung und moderne Fenster können die Heizkosten um bis zu 30 % senken – ganz unabhängig davon, welche Heizung Sie einbauen. So holen Sie das Maximum aus Ihrer Investition heraus.

Effizienz und Förderung: Zwei zentrale Stellschrauben
Ob eine Wärmepumpe wirklich günstiger ist als Gas oder Öl, entscheidet sich nicht allein am Strompreis, sondern an ihrer Effizienz. Maßgeblich dafür ist die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie beschreibt das Verhältnis von erzeugter Wärme zu eingesetztem Strom über ein ganzes Jahr. Eine JAZ von 4 bedeutet, dass aus einer Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Wärme gewonnen werden. Je höher dieser Wert, desto niedriger fallen die laufenden Heizkosten aus. Erreicht wird eine gute JAZ vor allem dann, wenn das Gebäude ausreichend gedämmt ist und mit Niedertemperatursystemen wie einer Fußbodenheizung betrieben wird.
Neben der Effizienz spielt die staatliche Förderung eine immer größere Rolle. Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt der Staat den Einbau von Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien mit attraktiven Zuschüssen. Für Wärmepumpen sind aktuell bis zu 40 % Förderung möglich, für Biomasseanlagen wie Pelletheizungen bis zu 50 %. Auch Fernwärme kann gefördert werden, wenn der Anbieter einen ausreichenden Anteil erneuerbarer Energien oder unvermeidbarer Abwärme nachweist. Diese Zuschüsse verkürzen die Amortisationszeit erheblich und machen ein System, das auf den ersten Blick teuer wirkt, langfristig zur günstigsten Lösung.
Unser Tipp:
Für Wärmepumpen beträgt die Grundförderung derzeit 30 %. Unter bestimmten Bedingungen – zum Beispiel beim Austausch alter fossiler Heizungen (Klimageschwindigkeits-Bonus) oder bei niedrigem Einkommen – können weitere Boni hinzukommen. So sind in Einzelfällen Förderquoten von bis zu 70 % möglich, in der Praxis liegt die Förderung jedoch meist zwischen 30 und 40 %.
Biomasseanlagen wie Pelletheizungen werden in der Regel mit 30 % gefördert, auch hier sind höhere Zuschüsse möglich, wenn mehrere Boni kombiniert werden.
Damit wird klar: Wer heute nur auf die Anschaffungskosten schaut, verpasst einen entscheidenden Teil des Bildes. Erst in der Kombination aus Effizienz und Förderung zeigt sich, welches Heizsystem sich wirklich rechnet – und welche Lösung auch in zehn oder zwanzig Jahren noch Bestand haben wird.
Heizlast & richtige Dimensionierung: Häufig unterschätzt, aber entscheidend für Heizkosten
Ein Punkt, der beim Heizkostenvergleich oft übersehen wird, ist die richtige Dimensionierung der Anlage. Viele Heizungen in Deutschland sind zu groß ausgelegt – und das hat Folgen. Eine überdimensionierte Heizung schaltet ständig ein und aus, arbeitet dadurch ineffizient und verschleißt schneller. Ist die Anlage dagegen zu klein, reicht die Leistung an kalten Tagen nicht aus, was zusätzlichen Strom- oder Heizmitteleinsatz nötig machen kann. Beides führt zu unnötigen Mehrkosten.
Die Lösung ist eine professionelle Heizlastberechnung im Rahmen eines hydraulischen Abgleichs, die exakt ermittelt, wie viel Wärme das Gebäude tatsächlich benötigt. Hier spielen Faktoren wie Wohnfläche, Dämmstandard, Fensterflächen, klimatische Bedingungen und das Heizsystem selbst eine Rolle. Erst auf dieser Basis kann eine Heizung so ausgelegt werden, dass sie weder über- noch unterdimensioniert ist.
Laut co2online sind nur etwa 30 % der Brennwertheizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern optimal eingestellt – viele Systeme arbeiten ineffizient. Andere Quellen gehen sogar davon aus, dass rund 70 % aller Heizungen in Deutschland veraltet sind und Optimierung benötigen. Eine aktuelle Studie des BDH und ZIV bestätigt: 57 % der installierten Heizsysteme gelten als nicht mehr effizient oder sanierungsbedürftig. Eine zu groß dimensionierte Anlage kann die Effizienz um bis zu 15 % verringern und mehrere Hundert Euro pro Jahr kosten.
Die richtige Dimensionierung ist also ein zentraler Baustein für niedrige Heizkosten. Wer seine Heizung modernisiert, sollte daher nicht nur über den Energieträger nachdenken, sondern immer auch eine Heizlastberechnung im Rahmen eines hydraulischen Abgleichs in Auftrag geben.
Wartung & Optimierung: Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung
Eine moderne Heizung arbeitet nur dann wirklich effizient, wenn sie auch regelmäßig gewartet und optimal eingestellt ist. Viele Anlagen laufen in Deutschland nicht im idealen Betriebspunkt – und verursachen dadurch unnötig hohe Kosten. Eine jährliche Wartung sorgt nicht nur für Sicherheit und Zuverlässigkeit, sondern stellt auch sicher, dass der Energieverbrauch so niedrig wie möglich bleibt.
Neben der klassischen Wartung gibt es weitere Maßnahmen, die den Verbrauch deutlich senken können. Besonders wirksam ist der hydraulische Abgleich: Dabei wird die Heizungsanlage so eingestellt, dass jeder Heizkörper genau die richtige Menge an Wärme bekommt. Auch der Austausch alter Heizungspumpen durch hocheffiziente Modelle spart spürbar Stromkosten.
Wartung & Optimierung im Überblick
- Eine Heizungswartung liegt je nach System bei 150–400 € pro Jahr.
- Für Optimierungsmaßnahmen wie den hydraulischen Abgleich gibt es bis zu 15 % Zuschuss, mit individuellem Sanierungsfahrplan (iSFP) sogar bis zu 20 %.
- Einsparungen von 5–15 % Heizkosten sind realistisch – bei fossilen wie auch bei erneuerbaren Systemen.
Wer eine neue Anlage einbaut, sollte die Wartung direkt von Anfang an mitdenken – idealerweise in Form eines Wartungsvertrags. So bleibt die Heizung langfristig effizient und spart bares Geld!
Langfristige Perspektiven: Welche Heizung ist zukunftssicher und auf Dauer am günstigsten?
Bei der Entscheidung für ein Heizsystem sollten nicht nur die aktuellen Kosten im Vordergrund stehen, sondern vor allem die Frage: Wie entwickeln sich die Ausgaben in den nächsten 10 bis 20 Jahren? Genau hier zeigt sich der klare Trend: Fossile Heizungen wie Gas und Öl verlieren zunehmend an Attraktivität, während Systeme auf Basis erneuerbarer Energien immer stärker gefördert werden.
Viele Hausbesitzer vergleichen Heizungen noch immer hauptsächlich nach den Anschaffungskosten. Doch die wirkliche Rechnung zeigt sich erst, wenn man die Gesamtkosten über 20 Jahre betrachtet. Berücksichtigen Sie unbedingt auch die staatliche Förderung – so kann eine Wärmepumpe, die auf den ersten Blick teuer wirkt, am Ende sogar günstiger sein als eine Gasheizung.
Jan Wanderer
Energie-Experte bei Enwendo
Ein entscheidender Punkt ist die CO₂-Bepreisung. Sie verteuert Jahr für Jahr den Betrieb fossiler Anlagen und macht so auch vermeintlich günstige Lösungen auf lange Sicht teuer. Gleichzeitig setzt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) klare Vorgaben: Neu eingebaute Heizungen müssen mindestens zu 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Für Bestandsanlagen gelten zwar Übergangsfristen, doch die Richtung ist eindeutig – wer heute noch auf rein fossile Systeme setzt, läuft Gefahr, schon bald nachrüsten oder erneut investieren zu müssen.
Auch die Nachhaltigkeit spielt eine Rolle. Wärmepumpen, Pelletheizungen oder Fernwärme aus erneuerbaren Quellen senken den CO₂-Ausstoß erheblich und erhöhen die Wertstabilität der Immobilie. Gerade im Hinblick auf künftige Verkaufs- oder Vermietungssituationen kann ein modernes Heizsystem den Immobilienwert deutlich steigern.
CO₂-Preis-Entwicklung in Deutschland
- 2025: Festpreis von 55 € pro Tonne CO₂ (nationaler Emissionshandel).
- Ab 2026: Übergang zu einem Preiskorridor von 55–65 €/t.
- Ab 2027: Integration in das EU-weite Emissionshandelssystem ETS 2 mit freiem Marktpreis – Prognosen gehen von über 100 €/t aus.
Für Hausbesitzer bedeutet das: Jede Tonne CO₂ wird teurer – was Heizkosten für Gas und Öl um mehrere hundert Euro pro Jahr anheben kann.
Fazit: Individuelle Beratung für den optimalen Heizkostenvergleich
Ein Heizkostenvergleich zeigt deutlich: Den einen pauschalen Sieger gibt es nicht. Ob Gas, Öl, Wärmepumpe, Pellets oder Fernwärme – jedes System hat seine Stärken und Schwächen. Entscheidend sind immer die individuellen Rahmenbedingungen: der energetische Zustand des Gebäudes, die vorhandene Infrastruktur und die langfristigen Ziele des Eigentümers.
Fest steht jedoch: Fossile Heizsysteme verlieren an Attraktivität. Steigende CO₂-Preise und gesetzliche Vorgaben machen sie zunehmend teurer und unsicherer. Wärmepumpen, Pelletheizungen oder Fernwärme aus erneuerbaren Quellen erfordern zwar höhere Anfangsinvestitionen, sind aber durch staatliche Förderungen und geringere Betriebskosten langfristig fast immer die wirtschaftlichere Lösung. Wer eine neue Heizung plant, sollte daher nicht nur Preise vergleichen, sondern unbedingt eine individuelle Energieberatung in Anspruch nehmen. Nur so lässt sich herausfinden, welche Lösung sich für das eigene Zuhause wirklich lohnt – heute und in den kommenden Jahrzehnten.
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Häufige Fragen zum Heizkostenvergleich
Langfristig sind Wärmepumpen die günstigste Lösung – insbesondere mit staatlicher Förderung und in gut gedämmten Gebäuden. In manchen Regionen kann auch Fernwärme preislich konkurrenzfähig sein.
Bei einem Wärmebedarf von 8.000–10.000 kWh pro Jahr liegen die jährlichen Kosten mit Gas bei ca. 900–1.100 €, mit Öl bei 1.100–1.300 €. Eine Wärmepumpe kommt auf 400–500 €, Pellets auf 600–700 € und Fernwärme auf 800–1.000 €.
Gas ist aktuell günstiger, beide Systeme verteuern sich jedoch durch die CO₂-Bepreisung und gesetzliche Vorgaben. Öl gilt faktisch als Auslaufmodell.
Gefördert werden vor allem Wärmepumpen (Grundförderung 30 %, mit Boni unter bestimmten Bedingungen bis zu 70 %), Pelletheizungen (meist 30 %, teils höher) sowie Fernwärmeanschlüsse, wenn der Anbieter einen ausreichenden Anteil erneuerbarer Energien oder unvermeidbarer Abwärme nachweist.
Kurzfristig ist die Gasheizung günstiger in der Anschaffung, langfristig ist die Wärmepumpe meist klar überlegen – durch niedrigere Betriebskosten, Förderungen und Zukunftssicherheit.
Ölheizungen, die älter als 30 Jahre sind, müssen in der Regel ersetzt werden. Für Gasheizungen gelten ebenfalls Fristen, abhängig vom Baujahr und vom Gebäudestatus. Zudem schreibt das GEG vor, dass neue Heizungen mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen müssen.
Durch gute Dämmung, hydraulischen Abgleich, effiziente Heizungspumpen und den Einsatz smarter Thermostate lassen sich die Kosten um 10–20 % reduzieren – unabhängig vom Heizsystem.