Die Wärmepumpe gilt als Heizung der Zukunft – klimafreundlich, unabhängig von Öl und Gas und langfristig günstiger im Betrieb. Doch bevor eine Entscheidung für diese moderne Heiztechnologie fällt, steht eine zentrale Frage im Raum: Mit welchen Wärmepumpe Kosten muss gerechnet werden?
Die Antwort ist komplex. Denn die Kosten hängen nicht nur von der gewählten Technik ab, sondern auch von der Gebäudesubstanz, den baulichen Voraussetzungen und den notwendigen Umfeldmaßnahmen. Während eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in einem gut gedämmten Neubau vergleichsweise günstig eingebaut werden kann, ist der Aufwand in einem Altbau mit altem Heizsystem deutlich höher. Neben Anschaffung und Installation spielen auch die laufenden Strom- und Wartungskosten eine wichtige Rolle für die Gesamtrechnung.
Gleichzeitig macht die staatliche Förderung den Umstieg attraktiver als je zuvor. Über die KfW sind Zuschüsse von bis zu 70 % der förderfähigen Kosten möglich. In Kombination mit den geringeren Betriebskosten amortisiert sich die Investition häufig schon nach wenigen Jahren.
In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Kostenarten anfallen, wie sich die Preise je nach Wärmepumpen-Typ unterscheiden, mit welchen laufenden Kosten Sie rechnen müssen – und wie sich die Gesamtsumme durch Förderung deutlich reduzieren lässt. Ziel ist es, Ihnen eine solide Grundlage für Ihre Entscheidung zu bieten und die Frage „Was kostet eine Wärmepumpe?“ umfassend zu beantworten.
Das Wichtigste in Kürze
- Kostenrahmen: Je nach Wärmepumpen-Typ liegen die Investitionen inklusive Einbau meist zwischen 11.000 und 40.000 Euro, in Sonderfällen bis etwa 50.000 €
- Typenunterschiede: Luft-Wasser-Wärmepumpen sind am günstigsten, Erdwärme- und Grundwasser-Wärmepumpen deutlich teurer, dafür aber oft effizienter.
- Laufende Kosten: Wärmepumpen benötigen Strom, sind im Betrieb aber meist günstiger als Öl- oder Gasheizungen. Bei guter Dämmung liegen die jährlichen Stromkosten oft bei 600–1.200 Euro.
- Förderung: Über die KfW (Programm 458) sind Zuschüsse von bis zu 70 % der förderfähigen Kosten möglich. Alternativ gibt es die steuerliche Förderung nach § 35c EStG.
- Amortisation: Durch Förderung und geringere Betriebskosten amortisiert sich die Investition häufig nach 8–12 Jahren.
So gehen Sie vor
- Gebäude prüfen: Lassen Sie durch einen Energieberater klären, welche Wärmepumpe technisch sinnvoll ist und ob zusätzliche Maßnahmen (z. B. größere Heizkörper, Dämmung) nötig sind.
- Angebote vergleichen: Holen Sie mehrere Angebote ein, die neben der Wärmepumpe auch Umfeldmaßnahmen und Betriebskosten berücksichtigen.
- Förderung beantragen: Stellen Sie den Antrag vor Maßnahmenbeginn über die KfW (Programm 458). Wichtig: Für Boni (Klimageschwindigkeit, Einkommen) ist ein Zusatzantrag nötig.
- Fachgerechter Einbau: Beauftragen Sie ein Fachunternehmen. Der hydraulische Abgleich ist Pflicht und verbessert die Effizienz spürbar.
- Nachweise einreichen: Nach Einbau stellt der Fachbetrieb die Bestätigung nach Durchführung (BnD) aus. Erst mit diesen Unterlagen wird die Förderung ausgezahlt.
- Kosten im Blick behalten: Kalkulieren Sie nicht nur die Anschaffung, sondern auch Stromtarife, Wartung und mögliche Zusatzmaßnahmen ein – so erhalten Sie ein realistisches Gesamtbild.
Was kostet eine Wärmepumpe im Detail?
Die Gesamtkosten einer Wärmepumpe setzen sich aus mehreren Posten zusammen. Wer nur den Gerätepreis im Blick hat, unterschätzt schnell den tatsächlichen Finanzbedarf. Entscheidend ist die Kombination aus Anschaffung, Installation, notwendigen Umfeldmaßnahmen und professioneller Planung.
Anschaffungskosten
Das Gerät selbst macht den größten Anteil aus. Je nach Art der Wärmepumpe liegen die reinen Anschaffungskosten zwischen 8.000 und 20.000 Euro. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind dabei am günstigsten, Erdwärme- und Grundwasser-Wärmepumpen teurer.
Installation & Erschließung
Zum Kaufpreis kommen die Kosten für den Einbau hinzu. Dazu zählen Fundamentarbeiten, die Verlegung von Leitungen, der Anschluss an das Heizsystem und die Elektroinstallation (z. B. separater Stromzähler). Bei Erd- oder Grundwasserwärmepumpen fallen außerdem Bohrungen oder Brunnenbau an, die mehrere Tausend Euro kosten können. Insgesamt bewegen sich die Installations- und Erschließungskosten meist zwischen 3.000 und 10.000 Euro.
Umfeldmaßnahmen
In vielen Gebäuden reicht es nicht, die alte Heizung einfach durch eine Wärmepumpe zu ersetzen. Damit die Anlage effizient läuft, sind oft zusätzliche Maßnahmen notwendig: der Tausch alter Heizkörper, der Einbau eines größeren Pufferspeichers oder die Dämmung von Rohrleitungen. Je nach Ausgangslage können diese Arbeiten einige Tausend Euro zusätzlich kosten, erhöhen aber langfristig die Effizienz und senken die Betriebskosten.
Planung & Baubegleitung
Gerade im Bestand lohnt sich die Einbindung eines Energieeffizienz-Experten. Er prüft, ob die geplante Wärmepumpe passt, erstellt die erforderlichen Nachweise (z. B. BzA für die KfW) und begleitet den Einbau. Auch Genehmigungen, etwa bei Brunnenbohrungen, fallen in diesen Bereich. Die Kosten für Planung und Baubegleitung liegen typischerweise bei 1.000 bis 3.000 Euro – sind aber förderfähig und helfen, Fehler zu vermeiden.
Die verschiedenen Wärmepumpenarten und ihre spezifischen Kosten
Luft-Wasser-Wärmepumpe
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die am häufigsten eingesetzte Variante. Sie entzieht der Außenluft Wärme und überträgt diese auf das Heizsystem. Vorteil: kein aufwendiger Eingriff ins Erdreich, relativ unkomplizierte Installation. Nachteil: Die Effizienz sinkt bei sehr niedrigen Außentemperaturen.
- Gerätekosten: ca. 8.000–16.000 €
- Installation: 3.000–6.000 €
- Gesamtkosten: etwa 11.000–22.000 €
Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärme)
Erdwärmepumpen nutzen die konstante Temperatur des Erdreichs über Tiefenbohrungen oder Flächenkollektoren. Sie arbeiten sehr effizient und liefern gleichmäßige Leistung über das ganze Jahr. Allerdings sind die Erschließungskosten hoch und es sind Genehmigungen für Bohrungen nötig.
- Gerätekosten: ca. 12.000–20.000 €
- Bohrungen/Kollektoren: 4.000–12.000 €
- Installation gesamt: 6.000–15.000 €
- Gesamtkosten: etwa 20.000–35.000 €

Wasser-Wasser-Wärmepumpe (Grundwasser)
Diese Variante entzieht Wärme direkt aus dem Grundwasser über einen Saug- und Schluckbrunnen. Sie ist besonders effizient, setzt aber geeignete hydrogeologische Bedingungen und eine wasserrechtliche Genehmigung voraus.
- Gerätekosten: ca. 10.000–18.000 €
- Brunnenbau: 5.000–15.000 €
- Installation gesamt: 6.000–15.000 €
- Gesamtkosten: etwa 25.000–40.000 €
Luft-Luft-Wärmepumpe
Diese Systeme gewinnen Wärme aus der Abluft und führen sie der Heizung oder Lüftung zu. Sie sind günstiger, lohnen sich aber nur in sehr gut gedämmten Gebäuden (z. B. Passivhäusern).
- Gerätekosten: ca. 5.000–10.000 €
- Installation: 2.000–5.000 €
- Gesamtkosten: etwa 7.000–15.000 €

Übersicht: Kosten nach Wärmepumpen-Typ
Wärmepumpen-Art | Gerätekosten (€) | Installation/Erschließung (€) | Gesamtkosten (€) | Besonderheiten |
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 8.000–16.000 | 3.000–6.000 | 11.000–22.000 | günstigste Variante, Effizienz sinkt bei Kälte |
Sole-Wasser-Wärmepumpe | 12.000–20.000 | 6.000–15.000 (inkl. Bohrungen) | 20.000–35.000 | sehr effizient, Bohrungen/Kollektoren nötig |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe | 10.000–18.000 | 6.000–15.000 (Brunnen) | 25.000–40.000 | höchste Effizienz, Genehmigungen erforderlich |
Luft-Luft-Wärmepumpe | 5.000–10.000 | 2.000–5.000 | 7.000–15.000 | nur sinnvoll in sehr gut gedämmten Gebäuden |
Hinweis:
Die genannten Werte sind typische Kostenrahmen für Anschaffung und Installation. In den meisten Fällen bewegen sich die Gesamtkosten zwischen 11.000 und 40.000 Euro. In Einzelfällen – etwa bei schwierigen Grundstücksverhältnissen, aufwendigen Tiefenbohrungen oder zusätzlichen Umfeldmaßnahmen – können sie jedoch auch mehr betragen.
Sie sehen: Die Frage „Was kostet eine Wärmepumpe?“ lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern hängt stark von der gewählten Technologie und den Gegebenheiten vor Ort ab.
Einflussfaktoren auf die Gesamtkosten einer Wärmepumpe
Die Kosten einer Wärmepumpe hängen stark vom Gebäude und seiner Ausstattung ab. Entscheidend ist vor allem der energetische Zustand: In schlecht gedämmten Häusern mit hoher Heizlast muss die Wärmepumpe größer dimensioniert werden – das verteuert Anschaffung und Betrieb.
Ebenso entscheidend ist die Art der Heizflächen. Fußboden- oder Wandheizungen arbeiten mit niedrigen Vorlauftemperaturen und sind daher ideal für Wärmepumpen geeignet. In Gebäuden mit alten Radiatoren reicht die Heizleistung oft nicht aus – dann müssen größere Heizkörper eingebaut oder ganze Heizflächen erneuert werden. Das verursacht zusätzliche Investitionskosten, sorgt aber langfristig für höhere Effizienz.
Auch die Erschließung des Grundstücks spielt eine Rolle. Während Luft-Wasser-Wärmepumpen relativ unkompliziert installiert werden können, sind bei Erd- oder Grundwasserwärmepumpen Bohrungen oder Brunnen erforderlich. Diese Arbeiten sind technisch aufwendig, genehmigungspflichtig und können mehrere Tausend Euro zusätzlich kosten.
Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss der Strompreise. Zwar bieten viele Energieversorger spezielle Wärmepumpentarife an, dennoch schwanken die Kosten je nach Anbieter erheblich. Wer zusätzlich eine Photovoltaikanlage installiert und den Eigenstrom nutzt, kann die Betriebskosten deutlich senken und die Amortisationszeit verkürzen.
Schließlich bestimmt auch das individuelle Heizverhalten die Wirtschaftlichkeit. Wer Räume konsequent auf 23 Grad aufheizt oder nachts keine Absenkung vornimmt, verbraucht mehr Energie als Haushalte mit sparsamerem Verhalten. Eine bedarfsgerechte Steuerung der Anlage und ein hydraulischer Abgleich helfen, unnötige Mehrkosten zu vermeiden.
Tipp: Heizlastberechnung einfordern
Lassen Sie vor der Installation eine Heizlastberechnung durchführen. Nur so kann die Wärmepumpe korrekt dimensioniert werden. Eine zu große Anlage kostet unnötig viel, eine zu kleine arbeitet ineffizient und treibt die Stromkosten hoch.
Notwendige Anpassungen im Bestandsbau
Im Altbau sind oft zusätzliche Anpassungen nötig, die die Wärmepumpe Kosten erhöhen, aber entscheidend für einen effizienten Betrieb sind. Dazu zählt die Überprüfung des Warmwasserspeichers: Für Wärmepumpen wird ein Modell mit größerer Tauscherfläche benötigt. Auch die Heizungsrohre sollten hinsichtlich Querschnitt und Dämmung geprüft werden. Sind die vorhandenen Heizkörper zu klein für die niedrigeren Vorlauftemperaturen, müssen größere Modelle eingebaut oder sogar eine Fußboden- oder Wandheizung nachgerüstet werden. Diese Maßnahmen steigern zwar die Investitionskosten, verbessern aber langfristig die Effizienz und senken die Betriebskosten. Eine professionelle Energieberatung hilft, den tatsächlichen Sanierungsbedarf und die zu erwartenden Kosten realistisch einzuschätzen.
📍 Jetzt neu: Auch in Ihrer Region für Sie da
Unsere zertifizierten Energieberater unterstützen Sie deutschlandweit. Jetzt neu sind wir auch in folgenden Regionen für Sie aktiv:
Eignung im Altbau
Eine häufige Frage lautet: Lohnt sich eine Wärmepumpe auch im Altbau?
Die Antwort lautet: Ja, aber nicht immer ohne zusätzliche Maßnahmen.
Der Schlüssel liegt in der Heizlast und den Vorlauftemperaturen, die das Haus benötigt. Alte, schlecht gedämmte Gebäude mit kleinen Radiatoren brauchen oft sehr hohe Vorlauftemperaturen – hier arbeitet eine Wärmepumpe ineffizient und die Stromkosten steigen deutlich.
Damit die Anlage sinnvoll betrieben werden kann, sind im Altbau häufig Anpassungen nötig:
- Gebäudedämmung verbessern, um die Heizlast zu senken.
- Größere Heizkörper oder eine Flächenheizung (Fußboden-/Wandheizung) einbauen, um mit niedrigeren Vorlauftemperaturen auszukommen.
- Hydraulischer Abgleich und Dämmung der Heizungsrohre sicherstellen.
Positiv ist, dass Wärmepumpen gerade in Altbauten mit hohem Energieverbrauch besonders viel CO₂ und Heizkosten einsparen können, sobald diese Maßnahmen umgesetzt sind. Wer unsicher ist, sollte eine Heizlastberechnung und eine Vor-Ort-Energieberatung durchführen lassen. So wird klar, ob eine Wärmepumpe sofort geeignet ist oder ob erst bauliche Verbesserungen nötig sind.
Laufende Kosten der Wärmepumpe
Neben den Anschaffungs- und Installationskosten spielen die laufenden Kosten eine entscheidende Rolle für die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe. Sie bestehen im Wesentlichen aus Stromkosten für den Betrieb und Wartungskosten. Im Vergleich zu Heizsystemen, die auf fossilen Brennstoffen basieren, können Wärmepumpen hier deutliche Vorteile ausspielen, insbesondere wenn sie effizient geplant und betrieben werden.
Stromkosten
Wärmepumpen benötigen Strom, um die Umweltwärme nutzbar zu machen. Wie hoch die jährlichen Kosten ausfallen, hängt von mehreren Faktoren ab:
- Heizbedarf des Gebäudes (abhängig von Größe, Dämmung, Baujahr)
- Effizienz der Wärmepumpe, gemessen an der Jahresarbeitszahl (JAZ)
- Strompreis und mögliche Sondertarife für Wärmepumpen
- individuelles Heizverhalten
Beispiel: Eine Wärmepumpe mit einer JAZ von 4,0 erzeugt aus 1 kWh Strom 4 kWh Wärme. In einem gut gedämmten Einfamilienhaus mit 12.000 kWh Wärmebedarf ergibt das ca. 3.000 kWh Stromverbrauch. Bei einem Strompreis von 35 Cent/kWh entstehen also rund 1.050 Euro Heizkosten pro Jahr.
Je besser die Dämmung und je effizienter die Wärmepumpe, desto niedriger die laufenden Stromkosten. Mit einer Photovoltaikanlage lassen sich die Kosten zusätzlich deutlich senken.
Planen Sie die Wärmepumpe nicht isoliert, sondern im Gesamtkontext Ihres Hauses. Oft sind es kleine zusätzliche Maßnahmen – wie größere Heizkörper, ein Pufferspeicher oder der hydraulische Abgleich –, die darüber entscheiden, ob sich die Investition wirklich rechnet. Mit der richtigen Vorbereitung lassen sich Kosten sparen und die Förderung optimal ausschöpfen.
Jan Wanderer
Energie-Experte bei Enwendo
Lebensdauer und Wartungsaufwand
Wärmepumpen gelten als langlebige Heizsysteme. Bei fachgerechter Planung und regelmäßiger Wartung erreichen sie eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren, in vielen Fällen auch länger. Der Wartungsaufwand ist deutlich geringer als bei Öl- oder Gasheizungen, da keine Verbrennung stattfindet.
Typische Wartungsarbeiten umfassen die Überprüfung des Kältemittels, die Kontrolle der Elektronik sowie eine Sichtprüfung der Anlage. Die Kosten dafür bewegen sich in der Regel zwischen 150 und 400 Euro pro Jahr. Aufwändige Schornsteinfegergebühren oder Brennerwartungen entfallen komplett.
Damit liegen die laufenden Nebenkosten einer Wärmepumpe spürbar niedriger als bei klassischen Heizsystemen. Regelmäßige Wartung ist dennoch wichtig, um Effizienzverluste und teure Reparaturen zu vermeiden.
Wirtschaftlichkeit und Amortisation
Die Investition in eine Wärmepumpe lohnt sich auf lange Sicht. Im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen sind die Stromkosten deutlich stabiler und in vielen Fällen sogar niedriger als die stark schwankenden Preise für fossile Brennstoffe. Hinzu kommt, dass fossile Energien durch die CO₂-Bepreisung in den kommenden Jahren noch teurer werden.
Dank der staatlichen Förderung und der geringeren Betriebskosten rechnet sich eine Wärmepumpe in der Regel bereits nach acht bis zwölf Jahren. Über die gesamte Lebensdauer von 20 Jahren und mehr summiert sich der Kostenvorteil im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen auf mehrere Zehntausend Euro – zusätzlich zu dem Beitrag, den Hausbesitzer aktiv zum Klimaschutz leisten.
Vergleich: Gasheizung vs. Wärmepumpe
Um die Wirtschaftlichkeit greifbarer zu machen, lohnt sich ein Blick auf die laufenden Kosten im Vergleich zu einer Gasheizung.
Ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 140 m² Wohnfläche benötigt etwa 12.000 kWh Wärmeenergie pro Jahr.
- Gasheizung: Bei einem Gaspreis von 12 Cent/kWh entstehen Heizkosten von rund 1.440 Euro pro Jahr. Hinzu kommen CO₂-Abgabe, Grundgebühren und die Kosten für Schornsteinfeger und Wartung (zusammen ca. 300–400 Euro). In Summe liegt man also schnell bei 1.700–1.800 Euro jährlich.
- Wärmepumpe: Bei einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4 benötigt die Anlage ca. 3.000 kWh Strom. Bei einem Strompreis von 35 Cent/kWh ergibt das 1.050 Euro Stromkosten pro Jahr. Wartungskosten liegen niedriger, ca. 200–300 Euro. Gesamtkosten: rund 1.250–1.350 Euro jährlich.
Der Unterschied: Die Wärmepumpe spart hier etwa 400–500 Euro pro Jahr an laufenden Kosten. Mit steigender CO₂-Abgabe auf fossile Brennstoffe wächst der Vorteil der Wärmepumpe in den kommenden Jahren weiter.
Staatliche Förderung: So senken Sie Ihre Wärmepumpe-Kosten
Die hohen Investitionskosten für eine Wärmepumpe lassen sich durch staatliche Zuschüsse deutlich reduzieren. Seit 2024 läuft die Förderung für den Heizungstausch zentral über die KfW (Programm 458). Abhängig von Technik und Haushaltskonstellation sind hier bis zu 70 % Zuschuss möglich.
KfW-Zuschuss 458
Die Grundförderung für den Einbau einer Wärmepumpe beträgt 30 % der förderfähigen Kosten. Hinzu kommen verschiedene Boni:
- Klimageschwindigkeitsbonus (+20 %): für den Austausch alter fossiler Heizungen (Öl, Kohle, Nachtspeicher oder Gas-/Biomasse ≥ 20 Jahre). Gilt nur für selbstgenutzte Wohneinheiten und erfordert einen Zusatzantrag.
- Effizienzbonus (+5 %): für besonders klimafreundliche Systeme mit Erdreich, Grundwasser, Abwasser oder mit natürlichem Kältemittel.
- Einkommensbonus (+30 %): für Haushalte mit einem zu versteuernden Einkommen von höchstens 40.000 Euro pro Jahr. Ebenfalls nur für selbstgenutzte Wohneinheiten, ebenfalls über Zusatzantrag.
So lässt sich die Grundförderung von 30 % je nach Fall auf bis zu 70 % steigern. Die förderfähigen Kosten sind gedeckelt auf:
- 30.000 € für die erste Wohneinheit,
- 15.000 € für die zweite bis sechste,
- 8.000 € ab der siebten Wohneinheit.
Steuerliche Förderung (§ 35c EStG)
Als Alternative zu Zuschüssen gibt es die steuerliche Förderung. Eigentümer von selbstgenutzten Bestandsgebäuden können 20 % der Kosten über drei Jahre verteilt von ihrer Einkommensteuer abziehen, maximal 40.000 Euro pro Objekt. Eine Kombination mit KfW-Zuschüssen ist nicht möglich – man muss sich für eine Variante entscheiden.
Regionale Programme
Zusätzlich gibt es regionale Förderprogramme auf Landes- oder kommunaler Ebene, oft in Kombination mit Zuschüssen für Photovoltaik oder Stromspeicher. Diese lassen sich in der Regel mit der KfW-Förderung kombinieren, solange die Gesamtsumme die förderfähigen Kosten nicht übersteigt.
Sinnvoll ist es außerdem, die Wärmepumpe nicht isoliert zu betrachten, sondern in einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) einzubetten. Dieser wird vom BAFA mit 80 % bezuschusst und hilft, die Wärmepumpe in eine langfristige Modernisierungsstrategie einzufügen. So wird frühzeitig klar, welche weiteren Schritte – etwa Dämmung oder Fenstertausch – den Wirkungsgrad zusätzlich verbessern und die Investition nachhaltiger machen.
Mehr zum Thema Förderung für Wärmepumpen lesen Sie hier.
Rechenbeispiele: Wärmepumpe-Kosten in der Praxis
Beispiel 1: Einfamilienhaus mit Luft-Wasser-Wärmepumpe
Familie Meier möchte ihre alte Ölheizung durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ersetzen. Die Gesamtkosten für Gerät, Einbau, Speicher und Entsorgung der Altanlage belaufen sich auf rund 28.000 Euro.
- Förderung: 30 % Grundförderung (8.400 €) + 20 % Klimageschwindigkeitsbonus (5.600 €)
- Gesamter Zuschuss: 14.000 €
- Eigenanteil: 14.000 €
Damit reduziert sich der Investitionsaufwand um die Hälfte. Mit einem optionalen Effizienzbonus von 5 % (z. B. bei natürlichem Kältemittel) könnte die Förderung noch höher ausfallen.
Beispiel 2: Wohnungseigentümergemeinschaft mit Erdwärmepumpe
Eine WEG mit acht Wohneinheiten entscheidet sich für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Tiefenbohrungen. Die Investition liegt bei 160.000 Euro, förderfähig sind 135.000 Euro.
- Förderung: 30 % Grundförderung (40.500 €) + 5 % Effizienzbonus (6.750 €)
- Gesamter Zuschuss: 47.250 €
- Eigenanteil der WEG: 112.750 € (verteilt auf die Eigentümer)
Wichtig:
Der Klimageschwindigkeitsbonus gilt nur für selbstnutzende Eigentümer und muss über einen Zusatzantrag gestellt werden. Deshalb reduziert er nicht pauschal die Kosten der gesamten WEG, sondern nur den Anteil einzelner Eigentümer.
Fazit: Langfristig sparen mit der richtigen Planung und Förderung
Eine Wärmepumpe ist eine der teuersten Heizungsanlagen in der Anschaffung – gleichzeitig aber auch eine der nachhaltigsten Investitionen in die Zukunft. Während die Wärmepumpe Kosten je nach Typ und Gebäudezustand stark variieren, senken Förderungen und langfristig niedrigere Betriebskosten den Eigenanteil deutlich. Besonders attraktiv sind die Zuschüsse über die KfW (Programm 458), die in Kombination mit Boni bis zu 70 % der Investition abdecken können.
Ob sich die Wärmepumpe lohnt, hängt vor allem von den Rahmenbedingungen ab: Dämmstandard, Heizflächen, Grundstück und Strompreise. Wer diese Faktoren berücksichtigt, vermeidet böse Überraschungen und kann den Umstieg wirtschaftlich sinnvoll gestalten. Zudem steigert eine Wärmepumpe den Immobilienwert und macht unabhängiger von fossilen Energieträgern, deren Preise und CO₂-Abgaben in den nächsten Jahren weiter steigen werden.
Jedes Gebäude ist anders – und damit auch die tatsächlichen Kosten und Fördermöglichkeiten für eine Wärmepumpe. Unsere Experten erstellen für Sie eine realistische Kostenkalkulation, prüfen alle Förderoptionen und begleiten Sie Schritt für Schritt bis zur Auszahlung. Vereinbaren Sie jetzt Ihr kostenloses Erstgespräch und erfahren Sie, wie viel Sie mit einer Wärmepumpe wirklich sparen können.
Häufige Fragen zu Wärmepumpe-Kosten
Die Kosten hängen von der Art der Wärmepumpe ab. Für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe müssen Sie inklusive Einbau mit rund 11.000–22.000 Euro rechnen. Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen sind teurer und liegen meist zwischen 20.000 und 40.000 Euro.
Am günstigsten ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Sie benötigt keine Bohrungen oder Brunnenbau und ist vergleichsweise einfach zu installieren.
Die laufenden Stromkosten liegen in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus bei 600–1.200 Euro pro Jahr, abhängig von Dämmstandard, Heizlast und Jahresarbeitszahl (JAZ) der Anlage. Mit einer Photovoltaikanlage lassen sie sich weiter senken.
Neben den Stromkosten fallen Wartungskosten von etwa 150–400 Euro pro Jahr an. Im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen entfallen Schornsteinfegergebühren und Brennerwartungen.
Ja – allerdings häufig nur mit zusätzlichen Maßnahmen wie größeren Heizkörpern oder einer besseren Dämmung. Ohne Anpassungen arbeitet die Wärmepumpe ineffizient und verursacht höhere Stromkosten.
Ja, auch ohne Fußbodenheizung kann sich eine Wärmepumpe lohnen. Wichtig ist, dass die Heizflächen groß genug sind, um mit niedrigen Vorlauftemperaturen zu arbeiten. Oft reicht es, einzelne Heizkörper gegen größere Modelle auszutauschen.
Je nach Förderung, Gebäudezustand und Energiepreisen amortisiert sich die Investition in der Regel nach 8 bis 12 Jahren.
Die Lebensdauer liegt bei 15 bis 20 Jahren, teilweise auch länger. Regelmäßige Wartung sorgt für eine stabile Effizienz und verlängert die Haltbarkeit.
Für den Heizungstausch gibt es Zuschüsse über die KfW (Programm 458) mit bis zu 70 % Förderung. Alternativ ist eine steuerliche Förderung nach § 35c EStG möglich (20 %, max. 40.000 €).
Nicht unbedingt. In vielen Gebäuden reicht ein Tausch einzelner Heizkörper gegen größere Modelle, um die nötigen niedrigen Vorlauftemperaturen zu erreichen. Eine Heizlastberechnung zeigt, ob ein kompletter Austausch nötig ist.
Die Bestätigung zum Antrag (BzA) und die Bestätigung nach Durchführung (BnD) können sowohl von einem Fachunternehmen als auch von einem Energieeffizienz-Experten ausgestellt werden.