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Neue Heizung: Kosten, Heizsysteme & Förderung im Überblick

Jan Wanderer
Jan Wanderer
Energie-Experte bei Enwendo
Stand: 20 Min. Lesezeit

Steigende Energiepreise, die CO₂-Abgabe und gesetzliche Vorgaben machen eines deutlich: Alte Heizungen sind nicht nur ineffizient, sondern auf Dauer teuer – insbesondere, wenn sie nicht den aktuellen Vorschriften entsprechen. Viele Hausbesitzer stehen deshalb vor der Entscheidung, ihre Heizungsanlage zu modernisieren – sei es aus wirtschaftlichen Gründen oder wegen der Austauschpflicht nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG).

Doch welche Heizung lohnt sich wirklich? Wie hoch sind die Kosten für eine neue Heizung – und welche Förderung gibt es?

Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, welche Heizsysteme zur Verfügung stehen, mit welchen Kosten Sie für eine neue Heizung rechnen müssen und wie Sie bis zu 70 % Förderung erhalten können – mit fachlicher Begleitung durch einen Energieeffizienz-Experten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine neue Heizung kostet – je nach System – zwischen 9.000 € (Gas-Brennwert) und über 30.000 € (Wärmepumpe).
  • Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) können bis zu 70 % der Kosten gefördert werden.
  • Alte Öl- und Gasheizungen müssen laut GEG nach 30 Jahren ausgetauscht werden – mit wenigen Ausnahmen.
  • Am wirtschaftlichsten sind Wärmepumpen und Hybridlösungen, besonders in gut gedämmten Gebäuden.
  • Die Planung mit einem Energieeffizienz-Experten sichert Fördermittel und vermeidet Fehlinvestitionen.

So gehen Sie vor

  1. Bestehende Heizung prüfen: Ermitteln Sie Alter, Effizienz und Brennstoff Ihrer aktuellen Anlage.
  2. Energieeffizienz-Experten beauftragen: Nur gelistete Fachleute dürfen Förderanträge bei BAFA oder KfW stellen und bestätigen.
  3. Fördermöglichkeiten klären: Lassen Sie prüfen, welche Zuschüsse für Ihr Vorhaben infrage kommen – z. B. für Wärmepumpen, Biomasse oder Hybridheizungen.
  4. Passendes Heizsystem wählen: Entscheiden Sie sich für eine Lösung, die zu Ihrem Haus und Ihrem Energieverbrauch passt.
  5. Angebote vergleichen & Fachbetrieb beauftragen: Achten Sie auf fachgerechte Planung, hydraulischen Abgleich und förderfähige Komponenten.
  6. Förderung beantragen & einbauen lassen: Nach Bewilligung erfolgt der Einbau – Ihr Energieeffizienz-Experte bestätigt die Umsetzung, damit die Fördergelder ausgezahlt werden.

Warum sich eine neue Heizung lohnt

Eine moderne Heizungsanlage ist heute mehr als nur eine technische Notwendigkeit – sie ist ein entscheidender Faktor für Wirtschaftlichkeit, Komfort und Klimaschutz.

Während ältere Anlagen oft unnötig viel Energie verbrauchen und die Heizkosten steigen lassen, arbeiten neue Systeme deutlich effizienter und nutzen zunehmend erneuerbare Energien. Die Wahl der richtigen Heizungsart ist dabei entscheidend, um eine wirtschaftliche, zukunftssichere und umweltfreundliche Lösung zu finden.

Steigende Energiepreise und CO₂-Abgabe

Seit Einführung der CO₂-Bepreisung auf fossile Brennstoffe wie Gas und Heizöl steigen die laufenden Kosten für alte Heizungen jedes Jahr. Der Preis liegt derzeit bei 45 Euro pro Tonne CO₂ (Stand 2025) und soll bis 2030 auf mindestens 65 Euro ansteigen.

Das bedeutet: Wer weiterhin mit Öl oder Gas heizt, muss mit deutlich höheren Betriebskosten rechnen.

Neue Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Hybridlösungen reduzieren diese Abhängigkeit, da sie Strom und Umweltwärme statt fossiler Brennstoffe nutzen – und damit langfristig stabilere Energiekosten sichern.

Austauschpflicht nach Gebäudeenergiegesetz (GEG)

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass Standard-Öl- und Gasheizungen nach 30 Jahren außer Betrieb genommen werden müssen.

Nur Brennwert- und Niedertemperaturkessel sind von dieser Regelung ausgenommen.

Ziel ist es, ineffiziente Altanlagen schrittweise zu ersetzen und den Anteil erneuerbarer Energien im Wärmemarkt zu erhöhen. Für Hausbesitzer bedeutet das: Wer rechtzeitig modernisiert, vermeidet nicht nur behördlichen Druck, sondern profitiert zusätzlich von hohen Förderquoten. In vielen Fällen muss die Entscheidung zur Modernisierung aufgrund gesetzlicher Vorgaben gefällt werden.

Wirtschaftlichkeit und Zukunftssicherheit

Eine neue Heizung amortisiert sich meist innerhalb von 8 bis 15 Jahren – abhängig von System, Energiepreis und Förderhöhe. Neben geringeren Verbrauchskosten sinkt auch der Wartungsaufwand, und der Immobilienwert steigt spürbar.

Moderne Heizsysteme lassen sich außerdem leichter mit Photovoltaik oder Solarthermie kombinieren und erfüllen bereits heute künftige Effizienzstandards.

Tipp

Wer den Heizungstausch frühzeitig plant und die Förderung richtig nutzt, kann bis zu 70 Prozent der Gesamtkosten sparen. Ein Energieeffizienz-Experte s

Was kostet eine neue Heizung?

Die Kosten für eine neue Heizung hängen stark vom gewählten System, dem Gebäudetyp und dem energetischen Zustand des Hauses ab. Die Preisen variieren dabei erheblich je nach Heizsystem, regionalen Gegebenheiten und individuellen Anforderungen.

Während einfache Gas-Brennwertheizungen vergleichsweise günstig sind, erfordern Wärmepumpen oder Biomasseanlagen höhere Investitionen – bieten aber langfristig deutlich geringere Betriebskosten und Fördervorteile.

Durchschnittliche Anschaffungskosten nach Heizsystem

Die Kosten für eine neue Heizung können je nach Heizungstypen stark variieren. In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht über die typischen Kosten und Eigenschaften verschiedener Heizungstypen:

HeizsystemTypische Kosten (inkl. Einbau)Bemerkung
Gas-Brennwertheizung9.000 – 13.000 €kompakte Lösung, mittlere Lebensdauer, kein Zukunftssystem
Öl-Brennwertheizung10.000 – 14.000 €nur noch zulässig, wenn kein Gas- oder Wärmenetz verfügbar ist
Luft-Wasser-Wärmepumpe18.000 – 28.000 €am weitesten verbreitet, förderfähig bis 70 %
Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärme)25.000 – 35.000 €sehr effizient, aber hohe Installationskosten
Pelletheizung (Biomasse)25.000 – 35.000 €klimafreundlich, benötigt Lagerraum
Hybridheizung (Gas + Wärmepumpe)20.000 – 30.000 €gute Übergangslösung, förderfähig
Solarthermieanlage (Zusatzsystem)5.000 – 9.000 €zur Warmwasser- oder Heizungsunterstützung kombinierbar

Beispielrechnung: Heizungstausch mit Förderung

Ein Hausbesitzer ersetzt seine alte Gasheizung durch eine moderne Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Investitionskosten von 25.000 Euro.

Da es sich um einen Heizungstausch handelt, greift die Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM):

  • 30 % Grundförderung für den Einbau einer Heizung auf Basis erneuerbarer Energien
  • 20 % Klimabonus für den Austausch einer funktionstüchtigen fossilen Heizung

➡️ Gesamtförderung: 50 % der förderfähigen Kosten

Ergebnis:

Von 25.000 Euro Investition übernimmt der Staat 12.500 Euro.

Der Eigenanteil für den Eigentümer sinkt damit auf 12.500 Euro.

Optional kann – bei einem zu versteuernden Einkommen unter 40.000 Euro jährlich – zusätzlich der Einkommensbonus genutzt werden, wodurch die Förderung auf bis zu 70 % steigen kann.

Hinweis

Der iSFP-Bonus (5 %) gilt seit der BEG-Novelle 2024 nicht mehr für den Heizungstausch, sondern nur noch für energetische Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle (z. B. Fenster, Dach, Fassade).

Betriebskosten und Wartung

Neben den Anschaffungskosten sollten Hausbesitzer auch die laufenden Ausgaben berücksichtigen:

  • Gas- oder Öl-Brennwert: moderate Investition, aber steigende Brennstoff- und CO₂-Kosten
  • Wärmepumpe: höhere Anschaffung, aber sehr geringe Betriebskosten und kein fossiler Brennstoff
  • Pelletheizung: günstige Brennstoffpreise, höherer Wartungsaufwand
  • Hybridlösungen: Kombination aus Strom und Gas, variabel je nach Nutzung

Langfristig schneiden Systeme mit erneuerbaren Energien in der Gesamtrechnung am besten ab, da sie unabhängiger von Energiepreissteigerungen sind und dauerhaft geringere Emissionen verursachen.

Heizsysteme im Vergleich

Wer seine alte Heizung austauscht, steht vor einer Vielzahl an Möglichkeiten. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Heizungsarten, etwa hinsichtlich Anschaffung, Betriebskosten und Förderprogrammen, spielen dabei eine entscheidende Rolle. Doch nicht jedes System eignet sich für jedes Gebäude.

Die Wahl hängt vom energetischen Zustand, den baulichen Gegebenheiten und dem verfügbaren Energieträger ab. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Heizsysteme im Überblick – mit ihren Kosten, Vorteilen und Nachteilen.

Wärmepumpe – zukunftssicher und förderstark

Wärmepumpen nutzen Umweltwärme aus Luft, Wasser oder Erdreich. Sie gelten als das Heizsystem der Zukunft, da sie ohne fossile Brennstoffe auskommen und besonders hohe Förderquoten erhalten.

Typen:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe: relativ einfacher Einbau, am häufigsten eingesetzt
  • Sole-Wasser-Wärmepumpe: nutzt Erdreich, sehr effizient, erfordert Bohrung
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen: höchste Effizienz, aber wasserrechtlich genehmigungspflichtig. Eine Wasser Wasser Wärmepumpe zeichnet sich durch eine besonders hohe Jahresarbeitszahl (JAZ) aus und bietet im Vergleich zu anderen Systemen deutliche Vorteile bei Energieeinsparungen und Betriebskosten.

Vorteile:

  • Nutzung erneuerbarer Energiequellen
  • Sehr niedrige Betriebskosten
  • Bis zu 70 % Förderung möglich
  • Kombinierbar mit Photovoltaik

Nachteile:

  • Höhere Anschaffungskosten
  • Bei alten, unsanierten Gebäuden nur eingeschränkt effizient
  • Genehmigungsaufwand bei Erd- und Wasserwärme

Gas-Brennwertheizung – effizient, aber keine Dauerlösung

Gas-Brennwertheizungen sind weit verbreitet, vergleichsweise günstig und technisch ausgereift. Sie nutzen die Wärme aus den Abgasen und erreichen dadurch hohe Wirkungsgrade. Ein Gas-Brennwertkessel stellt dabei eine besonders effiziente und kostengünstige Lösung innerhalb der Gasheizungen dar.

Langfristig gilt jedoch: fossiles Gas hat keine Zukunft – Neubauten dürfen ab 2024 keine reinen Gasheizungen mehr installieren, und auch in Bestandsgebäuden wird der Einsatz zunehmend eingeschränkt.

Vorteile:

  • Relativ niedrige Anschaffungskosten
  • Geringer Platzbedarf
  • Bewährte Technik

Nachteile:

  • Steigende Brennstoffpreise und CO₂-Abgabe
  • Kaum förderfähig
  • Keine langfristige Klimastrategie
Neue Heizung Kosten

Öl-Brennwertheizung – nur noch in Ausnahmefällen erlaubt

Ölheizungen dürfen laut GEG nur dann neu eingebaut werden, wenn kein Gasanschluss und keine Alternative wie Fernwärme oder Wärmepumpe verfügbar ist. Für bestehende Anlagen schreibt das Gebäude-Energie-Gesetz zudem eine Austauschpflicht für alte Kessels vor, die älter als 30 Jahre sind, wobei es gesetzliche Ausnahmen für bestimmte Kesseltypen und Eigentümer gibt.

Der Betrieb wird zunehmend unwirtschaftlich, da die CO₂-Steuer die Heizölpreise stark belastet.

Vorteile:

  • Hohe Wärmeleistung, auch bei alten Gebäuden
  • Modernisierbar mit Brennwerttechnik

Nachteile:

  • Hohe Brennstoffkosten und CO₂-Abgaben
  • Platzbedarf für Öltank
  • Kaum Förderung, nur bei Hybridlösungen

Pelletheizung – klimafreundlich, aber wartungsintensiv

Pelletheizungen verbrennen kleine Presslinge aus Holzresten und sind CO₂-neutral, da sie nur so viel CO₂ freisetzen, wie der Baum zuvor gebunden hat. Sie eignen sich besonders für größere Gebäude oder Sanierungen mit hohem Wärmebedarf.

Vorteile:

  • Nutzung erneuerbarer Energien
  • Hohe Förderung (bis 50 %)
  • Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern

Nachteile:

  • Hoher Platzbedarf für Lagerraum
  • Regelmäßige Wartung und Ascheentsorgung
  • Höhere Investitionskosten als Gas
Neue Heizung Pellets

Hybridheizung – die flexible Zwischenlösung

Eine Hybridheizung kombiniert fossile und erneuerbare Energien, z. B. eine Gas-Brennwertanlage mit einer Wärmepumpe oder Solarthermie. So lassen sich Investitionskosten senken und gleichzeitig Fördervorteile nutzen.

Vorteile:

  • Hohe Effizienz durch Kombination mehrerer Systeme
  • Förderfähig bei Einbindung erneuerbarer Energien
  • Gute Lösung für Teilsanierungen

Nachteile:

  • Komplexere Steuerung und Wartung
  • Höhere Gesamtkosten als ein Einzelsystem

Solarthermieanlage – sinnvolle Ergänzung

Solarthermieanlagen eignen sich vor allem zur Warmwasserbereitung und können den Heizbedarf im Frühjahr und Herbst deutlich reduzieren. Sie werden meist ergänzend eingesetzt – etwa mit Gas, Pellet oder Wärmepumpe.

Vorteile:

  • Nutzung kostenloser Sonnenenergie
  • Förderfähig über BEG
  • Geringe Betriebskosten

Nachteile:

  • Abhängig von Sonnenstunden
  • Hohe Anfangsinvestition bei geringer Jahresnutzungsrate

Förderprogramme & Zuschüsse für neue Heizungen

Wer seine alte Heizung austauscht, profitiert von hohen staatlichen Zuschüssen. Diese Förderungen spielen eine entscheidende Rolle für die Wirtschaftlichkeit der Heizungsmodernisierung, da sie einen erheblichen Teil der Investitionskosten abdecken können.

Die wichtigste Grundlage ist die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – sie bündelt die früheren Einzelprogramme von BAFA und KfW.Gefördert werden sowohl der Heizungstausch als auch ergänzende Sanierungsmaßnahmen wie Dämmung, Fenstertausch oder Lüftungssysteme.

BEG Einzelmaßnahmen (BEG EM)

Dieses Programm richtet sich an Hausbesitzer, die Einzelmaßnahmen an bestehenden Gebäuden umsetzen – etwa den Austausch der Heizung.

Zuschüsse werden über das BAFA beantragt, Kredite über die KfW, die als Kreditanstalt für Wiederaufbau die Fördermittel bereitstellt.

Förderfähige Heizsysteme:

  • Wärmepumpen: bis zu 70 % Förderung (inkl. iSFP-Bonus)
  • Biomasseheizungen (z. B. Pellets): bis zu 50 % Förderung
  • Hybridheizungen: bis zu 45 % Förderung
  • Solarthermieanlagen: bis zu 30 % Förderung

Hinweis

Die Förderung gilt nur für Bestandsgebäude. Neubauten sind ausgeschlossen.

Klimabonus beim Heizungstausch

Wer eine alte, fossile Heizung ersetzt, erhält zusätzlich zum Basiszuschuss den sogenannten Klimabonus.

Er belohnt den vollständigen Umstieg auf erneuerbare Energien und wird automatisch beim Förderantrag berücksichtigt.

Damit lohnt sich der rechtzeitige Austausch doppelt: Sie senken nicht nur Ihre Heizkosten, sondern sichern sich eine der höchsten Förderquoten im Sanierungsbereich.

AustauschBonusGesamtförderung möglich
Öl- oder Kohleheizung+20 %bis 70 %
Gasheizung älter als 20 Jahre+10 %bis 60 %
Austausch funktionsfähiger Gasheizung0 %bis 50 %

Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP)

Wenn Sie vorab eine Energieberatung durchführen lassen und einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen, erhalten Sie zusätzlich 5 % iSFP-Bonus auf alle geförderten Maßnahmen. Besonders bei einer Heizungssanierung kann der iSFP helfen, die Modernisierung effizient zu planen und die Integration moderner Heizsysteme optimal umzusetzen.

Das lohnt sich besonders, wenn Sie Ihre Sanierung in mehreren Schritten planen. Der iSFP wird vom BAFA mit bis zu 80 % gefördert.

Fördervoraussetzungen für neue Heizungen im Überblick

  • Antragstellung vor Beginn der Arbeiten
  • Durchführung durch gelistete Fachbetriebe
  • Einbindung eines Energieeffizienz-Experten für Antrag und technische Bestätigung
  • Nachweis der fachgerechten Installation und Inbetriebnahme

Kostenvergleich: Anschaffung, Betrieb & Wartung

Eine neue Heizung ist immer eine Investition – doch wie wirtschaftlich sie wirklich ist, zeigt sich erst über die gesamte Lebensdauer.

Neben den Anschaffungskosten sollten Hausbesitzer daher immer auch Betriebskosten, Wartung und die Entwicklung der Energiepreise und CO₂-Abgaben berücksichtigen. Besonders wichtig für den Vergleich verschiedener Heizsysteme ist dabei der Preis pro Kilowattstunde Wärme, da er die tatsächlichen Energie- und Heizkosten der unterschiedlichen Brennstoffe und Technologien anschaulich macht.

Gesamtkosten über die Lebensdauer

Die folgenden Werte zeigen, welche Kosten im Durchschnitt über 20 Jahre entstehen können – inklusive Anschaffung, Brennstoff, Wartung und Instandhaltung.

HeizsystemAnschaffungLaufende Kosten (20 Jahre)Gesamtkosten (ca.)
Gas-Brennwert10.000 €36.000 €46.000 €
Öl-Brennwert12.000 €44.000 €56.000 €
Luft-Wasser-Wärmepumpe25.000 €18.000 €43.000 €
Sole-Wasser-Wärmepumpe30.000 €16.000 €46.000 €
Pelletheizung28.000 €24.000 €52.000 €
Hybrid (Gas + WP)26.000 €23.000 €49.000 €

(Alle Angaben gerundet, ohne Förderung; Energiepreise Stand: Oktober 2025)

Austauschpflicht für alte Heizungen & gesetzliche Vorgaben

Wer seine Heizung modernisieren möchte, sollte nicht nur auf Effizienz und Förderung achten, sondern auch auf die gesetzlichen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sowie die Einhaltung aktueller Vorschriften. Dieses schreibt genau vor, wann alte Heizungen ausgetauscht werden müssen und welche Systeme künftig noch erlaubt sind.

Austauschpflicht nach 30 Jahren

Laut §72 GEG gilt:

Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind und mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen betrieben werden, müssen ausser Betrieb genommen werden.

Davon ausgenommen sind nur:

  • Brennwertkessel und Niedertemperaturkessel,
  • Heizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern, die der Eigentümer bereits vor dem 1. Februar 2002 selbst bewohnt hat.

Spätestens beim Eigentümerwechsel greift die Pflicht: Neue Eigentümer müssen den alten Kessel innerhalb von zwei Jahren austauschen.

Verbot bestimmter Heizungen

  • Reine Ölheizungen dürfen nur noch installiert werden, wenn kein Gasanschluss oder Wärmenetz verfügbar ist.
  • Gasheizungen dürfen ab 2024 nur noch eingebaut werden, wenn sie mindestens 65 % erneuerbare Energie einbinden – etwa als Hybridheizung oder in Kombination mit Solarthermie.
  • Für Neubauten sind reine Öl- oder Gasheizungen nicht mehr zulässig, da im Neubau nur noch bestimmte, meist nachhaltige Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Hybridlösungen erlaubt sind.

Diese Regelungen sollen sicherstellen, dass der Anteil erneuerbarer Energien im Gebäudebestand stetig wächst und fossile Systeme schrittweise ersetzt werden.

CO₂-Kostenaufteilung zwischen Vermieter und Mieter

Seit 2023 gilt das CO₂-Kostenaufteilungsgesetz:

Je schlechter der energetische Zustand eines Gebäudes, desto höher ist der Anteil der CO₂-Kosten, den der Vermieter tragen muss. Damit steigt der Druck auf Eigentümer, ineffiziente Heizsysteme zu modernisieren – energetische Sanierungen werden dadurch finanziell attraktiver.

Pflicht zur Heizungsoptimierung

Zusätzlich verpflichtet das GEG Eigentümer dazu, ihre Heizung regelmäßig zu überprüfen und zu optimieren, insbesondere durch:

Auch der Austausch oder die Anpassung von Heizkörpern kann die Effizienz moderner Heizsysteme deutlich verbessern. Diese Maßnahmen sind oft Voraussetzung, um Fördermittel zu erhalten.

Tipp

Wer frühzeitig modernisiert, vermeidet nicht nur gesetzliche Fristen, sondern profitiert auch von deutlich höheren Förderquoten. Je älter und ineffizienter die alte Heizung, desto größer ist der Bonus beim Austausch.

Einfluss der CO₂-Steuer

Seit 2021 wird auf Gas und Heizöl eine CO₂-Abgabe erhoben, die sich bis 2030 schrittweise erhöht.

Aktuell liegt sie bei 45 Euro pro Tonne CO₂, was etwa 1,2 Cent pro kWh Gas bzw. 1,4 Cent pro kWh Heizöl entspricht. Bis 2030 werden daraus voraussichtlich 2,5 bis 3 Cent pro kWh.

Das bedeutet:

Eine alte Gasheizung verursacht künftig jährlich mehrere Hundert Euro Mehrkosten – während Wärmepumpen und Pelletanlagen davon kaum betroffen sind. Auch innovative Heizsysteme wie die Brennstoffzelle, die mit Erdgas arbeiten und gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen, können durch ihren hohen Wirkungsgrad und mögliche Förderungen von der CO₂-Steuer weniger stark betroffen sein.

Wartungs- und Betriebskosten im Überblick

  • Gas- und Ölheizung: jährliche Wartung 150–250 €, Schornsteinfegerpflicht, steigende Brennstoffkosten
  • Wärmepumpe: minimaler Wartungsaufwand, Stromkosten abhängig von Effizienz (COP-Wert)
  • Pelletheizung: höhere Wartungskosten (300–400 € jährlich) durch Reinigung und Ascheentsorgung
  • Hybridheizung: Wartungskosten variabel je nach Systemanteil

Die Wartungsanforderungen verschiedener Heizungsanlagen unterscheiden sich deutlich: Während moderne Heizungsanlagen wie Wärmepumpen meist einen geringen Wartungsaufwand haben, benötigen klassische Heizungsanlagen wie Gas- und Ölheizungen regelmäßige Inspektionen und verursachen dadurch höhere laufende Kosten.

Beispielrechnung: Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Förderung

Ein Einfamilienhaus ersetzt seine alte Gasheizung durch eine Wärmepumpe für 25.000 €.

Mit 55 % Förderung reduziert sich der Eigenanteil auf 11.250 €.

Jährliche Heizkosten: ca. 900 € statt 2.000 € mit Gas.

Die Anlage amortisiert sich damit in etwa acht Jahren – bei weiter steigenden Gaspreisen noch schneller.

Auswahl & Planung des passenden Heizsystems

Die Wahl des richtigen Heizsystems ist eine der wichtigsten Entscheidungen bei der Sanierung. In vielen Fällen hängt die Entscheidung, welches Heizsystem Sie fällen, von individuellen Faktoren wie Gebäudeeigenschaften und persönlichen Anforderungen ab. Denn jedes Gebäude hat andere Voraussetzungen – von der Dämmung über die Heizflächen bis hin zum Platzangebot für Technik und Speicher. Mit einer sorgfältigen Planung durch einen Energieeffizienz-Experten stellen Sie sicher, dass Ihre neue Heizung optimal zu Ihrem Haus passt und alle Förderbedingungen erfüllt.

1. Heizwärmebedarf ermitteln

Bevor Sie sich für ein neues System entscheiden, sollte der tatsächliche Heizwärmebedarf Ihres Gebäudes bekannt sein.

Er hängt ab von:

  • Baujahr und Dämmstandard,
  • Fensterqualität,
  • Lüftungskonzept,
  • Nutzungsgewohnheiten und Raumtemperaturen.

Ein Energieeffizienz-Experte berechnet diese Werte im Rahmen einer Energieberatung oder eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) – die Basis für alle weiteren Entscheidungen.

2. Heizflächen und Systemtemperaturen prüfen

Moderne Heizsysteme, insbesondere Wärmepumpen, arbeiten am effizientesten mit niedrigen Vorlauftemperaturen. Deshalb ist es wichtig zu prüfen, ob vorhandene Heizkörper ausreichend dimensioniert sind oder ob Flächenheizungen (z. B. Fußboden- oder Wandheizung) eingebunden werden können. Auch ein hydraulischer Abgleich ist Pflicht, um Wärme gleichmäßig zu verteilen und Energie zu sparen.

3. Gebäudezustand und Energiequelle abstimmen

Nicht jedes Heizsystem eignet sich für jedes Gebäude:

  • Unsanierte Altbauten: häufig sinnvoll mit Hybridlösungen (z. B. Gas + Wärmepumpe oder Pellet + Solarthermie).
  • Teilsanierte Häuser: ideal für Luft-Wasser-Wärmepumpen oder Biomasseanlagen.
  • Gut gedämmte Gebäude: Wärmepumpen oder Fernwärme als Hauptsystem.

Je besser die Dämmung, desto kleiner die Heizleistung – und desto niedriger die laufenden Kosten.

4. Kombination mit Photovoltaik oder Solarthermie

Wer eine Wärmepumpe installiert, profitiert besonders, wenn der Strom über eine Photovoltaikanlage selbst erzeugt wird. Auch eine Solarthermieanlage kann Warmwasser und Heizungsunterstützung liefern.

Solche Kombinationen erhöhen die Unabhängigkeit von Energieversorgern und verbessern die CO₂-Bilanz erheblich – beides Faktoren, die langfristig den Immobilienwert steigern.

5. Förderstrategie planen

Förderanträge sind nur dann erfolgreich, wenn sie vor Beginn der Arbeiten gestellt werden. Ein Energieeffizienz-Experte entwickelt mit Ihnen eine Förderstrategie, die alle Programme optimal kombiniert – etwa BAFA-Zuschüsse, KfW-Kredite und Steuerboni. So sichern Sie sich maximale Zuschüsse und vermeiden bürokratische Fehler.

Ablauf und Installation

Der Austausch einer Heizung erfordert eine gute Planung und Koordination zwischen Eigentümer, Fachbetrieb und Energieeffizienz-Experten. Von der ersten Analyse bis zur Inbetriebnahme vergehen in der Regel mehrere Wochen – je nach System und Umfang der Arbeiten. Wer die Abläufe kennt, kann Zeit und Kosten sparen und vermeidet typische Verzögerungen bei der Förderabwicklung.

1. Analyse und Beratung

Am Anfang steht die Bestandsaufnahme: Der Energieeffizienz-Experte bewertet den Zustand des Gebäudes, den Energiebedarf und die bisherige Heiztechnik.

Er schlägt geeignete Systeme vor und prüft, welche Kombination aus Heizsystem, Dämmstandard und Förderprogramm die besten Ergebnisse liefert. Auf Wunsch wird ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellt, der Schritt für Schritt die Modernisierung beschreibt.

2. Förderantrag stellen

Bevor ein Handwerksbetrieb beauftragt wird, muss der Förderantrag beim BAFA oder der KfW eingereicht werden. Der Energieeffizienz-Experte erstellt die technische Projektbeschreibung und bestätigt die Förderfähigkeit. Erst wenn der Antrag bewilligt ist, darf der Auftrag vergeben werden. Ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn führt sonst zum Verlust der Förderung.

3. Auftrag und Terminplanung

Nach der Förderzusage wird der Fachbetrieb beauftragt.

Ein typischer Zeitrahmen:

  • Planung & Genehmigung: 2–4 Wochen
  • Lieferung & Installation: 1–2 Wochen
  • Inbetriebnahme & Nachweisführung: 1 Woche

Für Wärmepumpen und Pelletheizungen kann die Montage aufgrund höherer technischer Anforderungen etwas länger dauern.

4. Installation und Inbetriebnahme

Die alte Heizung wird fachgerecht demontiert und entsorgt. Anschließend erfolgt die Installation des neuen Systems – inklusive Speicher, Pumpen, Leitungen und Regeltechnik.

Zum Abschluss:

  • Durchführung des hydraulischen Abgleichs
  • Überprüfung der Sicherheits- und Steuerungstechnik
  • Probelauf und Dokumentation der Messwerte

Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme übergibt der Fachbetrieb die Unterlagen an den Energieeffizienz-Experten, der die technische Bestätigung für die Förderstelle erstellt.

5. Auszahlung der Förderung

Sobald alle Nachweise vorliegen, wird die Förderung ausgezahlt. Je nach Programm erfolgt die Auszahlung direkt über das BAFA (Zuschuss) oder über die Hausbank bei KfW-Krediten. Der Energieeffizienz-Experte begleitet den gesamten Prozess, bis das Geld auf dem Konto ist.

Hinweis

Heben Sie alle Rechnungen, Prüfprotokolle und technischen Nachweise sorgfältig auf. Sie dienen nicht nur der Förderung, sondern auch als Nachweis für Gewährleistung und Versicherungsansprüche.

Fazit: Neue Heizung Kosten

Der Austausch einer alten Heizung ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch eine wirtschaftlich kluge Entscheidung. Moderne Heizsysteme – ob Wärmepumpe, Hybrid- oder Biomasseanlage – senken Energiekosten, reduzieren CO₂-Emissionen und steigern den Wert Ihrer Immobilie. Mit den richtigen Förderprogrammen übernimmt der Staat dabei oft mehr als die Hälfte der Investitionskosten für eine neue Heizung.

Entscheidend ist, dass Planung und Antragstellung fachgerecht erfolgen – am besten mit Unterstützung eines zertifizierten Energieeffizienz-Experten, der alle technischen und förderrechtlichen Anforderungen kennt. Gerne beraten wir Sie dabei!

Häufige Fragen zu Neue Heizung Kosten

Was kostet eine neue Heizung?

Die Kosten hängen vom Heizsystem und der Gebäudesituation ab.
Eine Gas-Brennwertheizung kostet etwa 9.000 – 13.000 €, eine Wärmepumpe zwischen 18.000 und 35.000 €, eine Pelletheizung rund 25.000 – 35.000 €.
Über die BEG-Förderung können bis zu 70 % der Investition übernommen werden.

Welche Heizung ist 2025 am besten?

Am effizientesten und zukunftssichersten sind Wärmepumpen und Hybridheizungen, da sie erneuerbare Energien nutzen und besonders hoch gefördert werden.
Gas- und Ölheizungen gelten als Übergangslösungen und sind langfristig nicht mehr zulässig.

Welche Förderung gibt es für neue Heizungen?

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) fördert den Heizungstausch mit bis zu 70 % Zuschuss. Der genaue Satz hängt vom System ab – etwa 70 % bei Wärmepumpen, 50 % bei Biomasse, 30 % bei Solarthermie.

Wann muss ich meine alte Heizung austauschen?

Laut Gebäudeenergiegesetz (§ 72 GEG) müssen Öl- und Gasheizungen, die älter als 30 Jahre sind, außer Betrieb genommen werden – es sei denn, es handelt sich um Brennwert- oder Niedertemperaturkessel. Spätestens beim Eigentümerwechsel gilt eine Austauschpflicht innerhalb von zwei Jahren.

Kann ich die neue Heizung steuerlich absetzen?

Ja. Alternativ zur Förderung kann die Sanierung über § 35c EStG steuerlich geltend gemacht werden – bis zu 20 % der Kosten über drei Jahre verteilt. Welche Variante günstiger ist, klärt Ihr Energieeffizienz-Experte.

Warum sollte ein Energieeffizienz-Experte eingebunden werden?

Nur gelistete Energieeffizienz-Experten dürfen Förderanträge technisch bestätigen.
Sie stellen sicher, dass alle Maßnahmen den BEG-Richtlinien entsprechen – ohne ihre Unterschrift kann kein Zuschuss ausgezahlt werden.

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