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KfW 270 – Förderkredit für erneuerbare Energien

Jan Wanderer
Jan Wanderer
Energie-Experte bei Enwendo
Stand: 16 Min. Lesezeit

Die Energiewende bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch attraktive Finanzierungsmöglichkeiten. Mit dem KfW 270 Programm “Erneuerbare Energien – Standard” macht der Staat Investitionen in erneuerbare Energien besonders attraktiv. Ob Sie eine Photovoltaikanlage für Ihr Eigenheim planen, als Unternehmen in Windkraft investieren möchten oder andere Technologien zur nachhaltigen Energiegewinnung finanzieren wollen – der KfW 270 Förderkredit bietet zinsgünstige Konditionen für fast alle Vorhaben im Bereich erneuerbarer Energien.

Doch wie funktioniert die Finanzierung konkret? Welche Anlagen sind förderfähig und wie läuft der Antragsprozess ab? In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über das KfW Programm 270, von den Konditionen über die Antragstellung bis hin zu praktischen Tipps für Ihre Investition in die Energiewende.

Das Wichtigste in Kürze

  • KfW 270 ist ein zinsgünstiger Förderkredit für erneuerbare Energien – z. B. Photovoltaik, Speicher, Windkraft, Wasserkraft oder Biomasse.
  • Die Finanzierung ist bis zu 100 % der Investitionskosten möglich, ohne Eigenkapital-Pflicht.
  • Der maximale Kreditbetrag beträgt 150 Millionen Euro pro Vorhaben.
  • Zinsen liegen je nach Bonität aktuell grob zwischen 3,7 % und 10,5 % pro Jahr.
  • Laufzeiten von 5 bis 30 Jahren sowie bis zu 5 tilgungsfreie Anlaufjahre sind möglich.
  • PV-Anlagen, Speicher, Planung, Installation und Nebenarbeiten (z. B. Dacharbeiten) sind vollständig förderfähig.
  • Antragstellung erfolgt ausschließlich vor Projektbeginn über die Hausbank, nicht direkt bei der KfW.
  • EEG-Einspeisevergütung ist kombinierbar, BAFA-Förderung für PV hingegen nicht.
  • Für Bestandsanlagen ist eine Förderung nur möglich, wenn Leistung oder Effizienz gesteigert werden.

So gehen Sie vor

  1. Vorhaben planen und erste Angebote einholen: Skizzieren Sie Ihr Projekt (z. B. PV-Anlage, Speicher, Windenergie) und holen Sie verbindliche Angebote von Fachbetrieben ein.
  2. Termin bei Ihrer Bank vereinbaren: Sprechen Sie mit Ihrer Hausbank oder einer anderen durchleitenden Bank über den KfW-Kredit 270 und legen Sie Ihre Unterlagen vor.
  3. Kreditantrag stellen – vor Vertragsabschluss: Reichen Sie alle erforderlichen Unterlagen ein (Angebote, technische Daten, Einkommensnachweise). Die Bank prüft Bonität und Förderfähigkeit.
  4. Kreditentscheidung abwarten und Vertrag unterschreiben: Erst nach der Zusage dürfen Sie den Installationsvertrag unterschreiben oder die Maßnahmen starten.
  5. Baumaßnahmen umsetzen und Kredit abrufen: Rufen Sie den Kredit entweder in einer Summe oder in Teilbeträgen entsprechend dem Baufortschritt ab.

Was ist das KfW 270 Programm?

Das KfW 270 “Erneuerbare Energien – Standard” ist ein zinsgünstiger Förderkredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau, der speziell für Investitionen in nachhaltige Energietechnologien entwickelt wurde. Das Förderprogramm unterstützt die Finanzierung von Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien wie Photovoltaik, Windkraft und Wasserkraft.

Die Zielgruppe des KfW Kredit 270 ist breit gefächert: Privatpersonen können ebenso von der Förderung profitieren wie Unternehmen, Landwirte, gemeinnützige Organisationen und Kommunen. Diese Vielfalt macht das Programm zu einem der wichtigste Finanzierungsinstrumente für die deutsche Energiewende.

Ein besonderer Vorteil: Es ist ein maximaler Kreditbetrag von bis zu 150 Millionen Euro pro Vorhaben möglich. Damit eignet sich das KfW Programm sowohl für kleine private Photovoltaikanlagen auf dem Eigenheim als auch für große gewerbliche Projekte. Die Finanzierung kann bis zu 100% der förderfähigen Investitionskosten ohne Eigenkapital-Pflicht abdecken – ein erheblicher Vorteil gegenüber klassischen Bankkrediten.

Das Programm ist Teil der staatlichen Strategie zur Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien und trägt dazu bei, die deutschen Klimaziele zu erreichen. Durch die günstigen Konditionen werden Investitionen in saubere Technologien besonders attraktiv und wirtschaftlich darstellbar.

KfW 270

Konditionen und Zinssätze im Detail

Die finanziellen Rahmenbedingungen des KfW 270 sind darauf ausgelegt, Investitionen in erneuerbare Energien möglichst attraktiv zu gestalten. Die effektiven Jahreszinssätze bewegen sich zwischen 3,71% und 10,54% je nach Bonitätsklasse (A bis I) und verfügbaren Sicherheiten. Diese Staffelung bedeutet, dass Kreditnehmer mit guter Bonität von besonders günstigen Zinsen profitieren können.

Ein weiterer Vorteil sind die flexiblen Laufzeiten von 5 bis 30 Jahren mit Zinsbindungsoptionen zwischen 5 und 20 Jahren. Diese lange Laufzeit berücksichtigt, dass Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien typischerweise über Jahrzehnte Erträge erwirtschaften und sich die Investition entsprechend amortisieren muss.

Besonders hilfreich für Investoren sind die tilgungsfreien Anlaufjahre von 1 bis 5 Jahren. In dieser Zeit fallen nur Zinszahlungen an, was gerade bei größeren Vorhaben die Liquidität in der Anfangsphase schont. Dies ist besonders bei gewerblichen Projekten von Bedeutung, wo die Erträge aus der Anlage erst nach Inbetriebnahme fließen.

Zu beachten ist eine Bereitstellungsprovision von 0,15% pro Monat ab 6 Monaten nach Kreditzusage für nicht abgerufene Beträge. Sondertilgungen sind gegen Vorfälligkeitsentschädigung möglich, was Flexibilität bei veränderten finanziellen Verhältnissen bietet.

Die folgende Übersicht zeigt die wichtigste Konditionen im Detail:

KonditionDetails
Zinssatz3,71% – 10,54% effektiv p.a.
Laufzeit5 – 30 Jahre
Zinsbindung5 – 20 Jahre
Tilgungsfreie Jahre1 – 5 Jahre
FinanzierungsanteilBis zu 100%
KreditbetragBis zu 150 Millionen Euro

Förderfähige Anlagen und Maßnahmen

Das KfW Programm 270 umfasst eine breite Palette von Technologien zur nachhaltigen Energiegewinnung. Photovoltaikanlagen stehen dabei im Fokus: Aufdach-, Fassaden- und Freiflächenanlagen zur Stromerzeugung sind vollständig förderfähig. Dies macht das Programm besonders attraktiv für Hausbesitzer, die ihr Eigenheim mit Sonnenenergie ausstatten möchten.

Batteriespeicher zur Stromkonservierung sind ebenfalls förderfähig – auch die nachträgliche Installation ist möglich. Diese Flexibilität ist wichtig, da viele Hausbesitzer zunächst eine PV Anlage installieren und später einen Speicher nachrüsten möchten, um den Eigenverbrauch zu erhöhen.

Weitere förderfähige Technologien umfassen:

  • Windkraftanlagen zur nachhaltigen Energiegewinnung
  • Wasserkraftanlagen aller Größen
  • Anlagen zur Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien einschließlich Biomasse
  • KWK Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen) mit erneuerbaren Brennstoffen
  • Wärme-Kältespeicher als ergänzende Infrastruktur
  • Power-to-X-Technologien für die Sektorkopplung

Ein wichtiger Vorteil: Auch Planung, Installation und notwendige Vorarbeiten wie Dachinstandsetzung sind mitförderfähig. Dies bedeutet, dass nicht nur die reine Anlagentechnik, sondern das gesamte Vorhaben finanziert werden kann. Und: Bestandsanlagen können gefördert werden, wenn eine Leistungssteigerung oder Effizienzverbesserung erfolgt.

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So finanzieren Sie Photovoltaikanlagen

Photovoltaikanlagen sind die mit Abstand häufigste Anwendung des KfW 270 Förderkredits. Für Privatpersonen bietet die Finanzierung einer PV Anlage nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche Chancen durch die Kombination aus Eigenverbrauch und Einspeisevergütung.

Ein wichtiger rechtlicher Aspekt ist die Anmeldung bei der Bundesnetzagentur, die für die Einspeisevergütung von 8-12 Cent/kWh erforderlich ist. Diese Vergütung ist über 20 Jahre garantiert und bildet neben dem Eigenverbrauch die finanzielle Grundlage für die Wirtschaftlichkeit der Anlage.

Die Installation sollte durch zertifizierte Fachbetriebe erfolgen, um optimale Funktionalität und Langlebigkeit zu gewährleisten. Fachbetriebe können auch dabei helfen, die technischen Anforderungen für die KfW-Förderung zu erfüllen und alle notwendigen Nachweise zu erbringen.

Besonders wirtschaftlich ist der Eigenverbrauch des Solarstroms gegenüber der Netzeinspeisung. Bei aktuellen Strompreisen von über 30 Cent/kWh lohnt es sich deutlich mehr, den erzeugten Strom selbst zu verbrauchen, als ihn für die geringere Einspeisevergütung ins Netz zu speisen.

Installation und Anschaffungskosten

Die Kosten für Photovoltaikanlagen sind in den letzten Jahren deutlich gesunken. PV-Anlagen bis 10 kWp kosten heute typischerweise zwischen 9.000 und 13.000 Euro – je nach Modultyp, Unterkonstruktion und Installationsaufwand. Der Preis pro Kilowatt Leistung liegt bei etwa 1.700 Euro, wobei größere Anlagen pro kWp günstiger werden.

Die Installation umfasst verschiedene Komponenten: Neben der Modulmontage sind elektrische Verkabelung, Wechselrichter und Netzanschluss erforderlich. All diese Kostenpositionen können über den KfW Kredit 270 finanziert werden.

Zusätzliche Kosten entstehen für Stromspeicher, die je nach Kapazität zwischen 5.000 und 15.000 Euro kosten. Die Kombination aus Photovoltaikanlage und Batteriespeicher erhöht den Eigenverbrauchsanteil deutlich und macht die Investition noch wirtschaftlicher.

Ein praktisches Beispiel: Eine 8 kWp Photovoltaikanlage mit 8 kWh Batteriespeicher kostet etwa 18.000 Euro. Bei vollständiger Finanzierung über KfW 270 mit einem Zinssatz von 4% und 20 Jahren Laufzeit ergeben sich monatliche Raten von etwa 110 Euro. Dem stehen Einsparungen bei den Stromkosten von 150-200 Euro monatlich gegenüber.

Anlagengröße richtig planen

Die optimale Anlagengröße hängt vom individuellen Stromverbrauch und den Dachgegebenheiten ab. Für 1 kWp Leistung werden 8-10 Quadratmeter Dachfläche mit Photovoltaik-Modulen benötigt. Diese Faustformel hilft bei der ersten Planung.

Ein Einfamilienhaus mit 3.500 kWh Jahresverbrauch benötigt circa 4 kWp Anlagenleistung für eine ausreichende Stromabdeckung. Dies entspricht etwa 35 Quadratmeter Modulfläche. Allerdings sollte die Anlage eher etwas größer dimensioniert werden, um auch den steigenden Strombedarf durch E-Mobilität oder Wärmepumpen abzudecken.

Wichtige Faktoren für die Planung sind:

  • Dachausrichtung (optimal: Süden)
  • Neigungswinkel (optimal: 30-35°)
  • Verschattung durch Bäume oder Nachbargebäude
  • Verfügbare Dachfläche
  • Geplante Elektrifizierung (E-Auto, Wärmepumpe)

Diese Faktoren beeinflussen den Ertrag erheblich und sollten bei der Planung unbedingt berücksichtigt werden. Eine professionelle Beratung durch einen Fachbetrieb ist daher empfehlenswert.

Tipp

Achten Sie darauf, dass die Angebote Ihrer Installationsbetriebe wirklich alle förderfähigen Bestandteile enthalten – also auch Nebenarbeiten wie Dachverstärkungen, Zählerumbauten oder neue Leitungswege. Je vollständiger das Angebot, desto sicherer kann die Bank prüfen und desto schneller läuft die Kreditfreigabe.

Antragstellung und Voraussetzungen

Der Antragsprozess für den KfW 270 Förderkredit ist strukturiert, erfordert aber eine sorgfältige Vorbereitung. Ein wichtiger Grundsatz: Der Antrag muss vor Vertragsabschluss und Baubeginn gestellt werden. Nachträgliche Förderanträge sind nicht möglich.

Die KfW vergibt den Kredit nicht direkt, sondern arbeitet mit durchleitenden Banken wie Sparkassen, Volksbanken oder spezialisierten Förderbanken zusammen. Die KfW-Konditionen sind bei allen teilnehmenden Banken identisch, sodass Sie sich für die Bank Ihrer Wahl entscheiden können.

Ein Vorteil für Antragsteller: Die Bank übernimmt die Kommunikation mit der KfW und kümmert sich um alle formalen Aspekte. Sie als Kreditnehmer haben nur einen Ansprechpartner und müssen sich nicht selbst durch die KfW-Bürokratie kämpfen.

Die Bonität wird von der durchleitenden Bank geprüft, die auch über die endgültige Kreditvergabe entscheidet. Dabei gelten die üblichen Kriterien für Kreditvergaben: regelmäßiges Einkommen, positive Schufa-Auskunft und ausreichende Besicherung.

Antrag KfW Bankberater

Schritt-für-Schritt zum Kredit

Der Weg zum KfW 270 Förderkredit lässt sich in fünf klare Schritte unterteilen:

1. Beratungsgespräch mit durchleitender Bank über Fördermöglichkeiten führen: Vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrer Bank und lassen Sie sich über die verschiedenen Fördermöglichkeiten beraten. Bringen Sie bereits erste Angebote und Pläne für Ihr Vorhaben mit.

2. Kreditantrag mit vollständigen Unterlagen bei der Bank einreichen: Reichen Sie alle erforderlichen Unterlagen ein. Eine vollständige Dokumentation beschleunigt die Bearbeitung erheblich.

3. Bank prüft Bonität und beantragt Förderung bei der KfW: Die Bank führt die Bonitätsprüfung durch und leitet den Antrag an die KfW weiter. Dieser Prozess dauert in der Regel 2-4 Wochen.

4. Nach Kreditzusage Kreditvertrag unterzeichnen und Baumaßnahmen starten: Mit der Zusage können Sie den Kreditvertrag unterschreiben und mit der Umsetzung Ihres Vorhabens beginnen.

5. Kreditabruf in einer Summe oder nach Baufortschritt in Teilbeträgen: Je nach Vereinbarung können Sie den Kredit komplett oder in Teilbeträgen entsprechend dem Baufortschritt abrufen.

Benötigte Unterlagen

Für die Antragstellung benötigen Sie verschiedene Unterlagen, die je nach Ihrer Situation variieren können. Privatpersonen müssen Einkommensnachweise der letzten drei Monate und eine aktuelle Schufa-Auskunft vorlegen. Zusätzlich ist ein Eigentumsnachweis oder Kaufvertrag der Immobilie erforderlich.

Besonders wichtig sind detaillierte Angebote und technische Beschreibungen der geplanten Anlage. Diese sollten alle förderfähigen Komponenten und deren Kosten aufführen. Die Bank benötigt diese Informationen, um die Förderfähigkeit zu prüfen.

Bei Unternehmen sind die Anforderungen umfangreicher: Bilanzen, BWA und Gesellschaftsverträge der letzten zwei Jahre sind in der Regel erforderlich. Hier ist eine frühzeitige Abstimmung mit der Bank empfehlenswert, um alle notwendigen Unterlagen rechtzeitig zusammenzustellen.

Eine Checkliste der wichtigste Unterlagen:

  • Personalausweis/Reisepass
  • Einkommensnachweise (3 Monate)
  • Schufa-Auskunft
  • Eigentumsnachweis der Immobilie
  • Detaillierte Kostenvoranschläge
  • Technische Beschreibung der Anlage
  • Bei Unternehmen: Bilanzen, BWA, Gesellschaftsverträge

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Vor- und Nachteile des Förderkredits

Der KfW 270 Förderkredit bietet zahlreiche Vorteile, aber auch einige Aspekte, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten. Die zinsgünstige Finanzierung steht dabei im Vordergrund: Mit Zinssätzen ab 3,71% liegen die Konditionen deutlich unter dem Niveau klassischer Ratenkredite.

Die hohen Kreditbeträge bis zu 150 Millionen Euro machen das Programm für Vorhaben jeder Größenordnung interessant. Ob kleine Photovoltaikanlage oder große Windkraftanlage – die Finanzierung ist skalierbar. Hinzu kommen die langen Laufzeiten bis zu 30 Jahren und die Möglichkeit tilgungsfreier Anlaufjahre, die die monatliche Belastung reduzieren.

Ein besonderer Vorteil ist die 100%ige Finanzierung ohne Eigenkapital-Pflicht. Dies ermöglicht es auch Interessenten ohne große Ersparnisse, in erneuerbare Energien zu investieren. Besonders für Privatpersonen ist dies ein wichtiger Aspekt.

Nachteile sollten jedoch ebenfalls berücksichtigt werden: Der Antrag muss vor Projektbeginn erfolgen, was eine sorgfältige Planung erfordert. Nicht alle Banken bieten KfW 270 an, sodass möglicherweise ein Wechsel der Hausbank notwendig wird.

Zusätzliche Kosten können durch Bereitstellungsprovision und Vorfälligkeitsentschädigung entstehen. Die Wirtschaftlichkeit hängt stark von der individuellen Risikoklasse und dem resultierenden Zinssatz ab. Bei schlechter Bonität können alternative Ratenkredite günstiger sein.

Vorteile:

  • Zinsgünstige Finanzierung ab 3,71%
  • Hohe Kreditbeträge bis 150 Millionen Euro
  • Lange Laufzeiten bis 30 Jahre
  • Tilgungsfreie Anlaufjahre möglich
  • 100% Finanzierung ohne Eigenkapital

Nachteile:

  • Antrag vor Projektbeginn erforderlich
  • Nicht alle Banken bieten KfW 270 an
  • Bereitstellungsprovision und Vorfälligkeitsentschädigung
  • Zinssatz abhängig von Bonität
  • Bei schlechter Bonität eventuell teure Alternative

Kombinationen mit anderen Förderungen

Ein großer Vorteil des KfW 270 ist die Kombinierbarkeit mit anderen Förderprogrammen. Das KfW Programm kann mit den meisten anderen KfW-Programmen kombiniert werden, was die Finanzierung von umfassenden Sanierungsprojekten ermöglicht.

Besonders wichtig: Die Einspeisevergütung nach EEG ist parallel nutzbar und gilt nicht als staatliche Beihilfe. Photovoltaikanlagen können also gleichzeitig über KfW 270 finanziert und über das EEG vergütet werden. Dies ist die Grundlage für die Wirtschaftlichkeit vieler Projekte.

Vorsicht ist jedoch bei regionalen Zuschüssen geboten: Manche enthalten staatliche Beihilfen und schließen die Nutzung von KfW 270 aus. Hier ist eine rechtliche Prüfung der Kombinierbarkeit vor Antragstellung empfehlenswert.

Eine häufige und sinnvolle Kombination ist KfW 270 mit KfW 261 für energieeffiziente Gebäudesanierung. Während KfW 270 die Photovoltaikanlage finanziert, kann KfW 261 für Dämmung, Fenster und Heizungsmodernisierung genutzt werden. So lässt sich ein umfassendes Energiekonzept realisieren.

Mögliche Kombinationen im Überblick:

ProgrammKombination möglichZweck
KfW 261JaGebäudesanierung
KfW 270Erneuerbare Energien
EEG-VergütungJaEinspeisevergütung
Regionale ZuschüssePrüfung nötigJe nach Programm
BAFA-FörderungBedingtHeizungsförderung

Die rechtliche Prüfung sollte immer vor Antragstellung erfolgen, um spätere Probleme zu vermeiden. Viele Banken und Energieberater haben Erfahrung mit der Kombination verschiedener Förderprogramme und können kompetent beraten.

Hinweis

Der Kredit 270 ist zwar sehr flexibel, aber die Kombination mit anderen Förderungen kann kompliziert sein. Die EEG-Einspeisevergütung ist immer erlaubt, regionale Zuschüsse aber nicht immer. Prüfen Sie daher vor der Antragstellung, ob eine Zweitförderung als staatliche Beihilfe gilt – sonst kann der Kredit abgelehnt werden.

Alternativen zum KfW 270

Obwohl das KfW 270 attraktive Konditionen bietet, ist es nicht für jeden Antragsteller die beste Lösung. Klassische Ratenkredite von Banken bieten oft Zinssätze zwischen 5% und 8% effektiv, können aber bei guter Bonität durchaus konkurrenzfähig sein und sind in der Regel schneller verfügbar.

Spezialisierte Anbieter für Solarfinanzierung haben häufig flexiblere Konditionen und können auf die besonderen Bedürfnisse von Photovoltaik-Investoren eingehen. Diese Anbieter verstehen die technischen und wirtschaftlichen Aspekte von PV-Anlagen besonders gut.

Leasing-Modelle für Photovoltaikanlagen ermöglichen Investitionen ohne Eigenkapital-Einsatz und ohne Kreditaufnahme. Der Leasinggeber bleibt Eigentümer der Anlage, der Leasingnehmer zahlt eine monatliche Rate und kann die Anlage am Ende der Laufzeit meist günstig kaufen.

Immer häufiger bieten auch PV-Anlagenbauer eine Direktfinanzierung mit günstigen Konditionen an. Diese 0%-Finanzierungen sind oft zeitlich begrenzt, können aber sehr attraktiv sein. Die Entscheidung sollte abhängig von persönlicher Bonität und gewünschter Flexibilität getroffen werden.

Alternative Finanzierungsoptionen:

  • Ratenkredit: 5-8% Zinsen, schnelle Verfügbarkeit
  • Solarkredit: Spezialisierte Anbieter, flexible Konditionen
  • Leasing: Keine Kreditaufnahme, geringe monatliche Belastung
  • 0%-Finanzierung: Zeitlich begrenzt, sehr günstig
  • Eigenfinanzierung: Keine Zinsen, aber hoher Kapitalbedarf

Die Wahl der optimalen Finanzierung hängt von verschiedenen Faktoren ab: der persönlichen Bonität, der gewünschten Flexibilität, dem Investitionsvolumen und den individuellen Präferenzen. Eine umfassende Beratung durch einen unabhängigen Experten kann helfen, die beste Lösung zu finden.

Lassen Sie sich nicht nur ein Angebot für die Technik geben, sondern auch eine realistische Ertrags- und Wirtschaftlichkeitsberechnung. Gerade bei Photovoltaik und Speichersystemen unterscheiden sich die erwarteten Jahreserträge je nach Dachausrichtung, Verschattung und Komponentenqualität deutlich. Wer diese Zahlen früh prüft, vermeidet Fehlinvestitionen und stellt sicher, dass der KfW-Kredit langfristig wirklich wirtschaftlich ist.

Jan Wanderer

Energie-Experte bei Enwendo

Fazit: KfW 270 als Schlüssel zur Energiewende

Das KfW 270 Programm “Erneuerbare Energien – Standard” ist eines der wichtigste Finanzierungsinstrumente für die deutsche Energiewende. Mit zinsgünstigen Konditionen ab 3,71%, flexiblen Laufzeiten bis zu 30 Jahren und der Möglichkeit einer 100%igen Finanzierung ohne Eigenkapital bietet der Förderkredit attraktive Rahmenbedingungen für Investitionen in nachhaltige Energietechnologien.

Besonders für Photovoltaikanlagen hat sich das KfW Programm als Standard etabliert. Die Kombination aus staatlicher Förderung, EEG-Vergütung und steigenden Strompreisen macht Solarinvestitionen wirtschaftlich besonders interessant. Auch andere Technologien wie Windkraft, Wasserkraft und Biomasse profitieren von den günstigen Konditionen.

Der Antragsprozess erfordert zwar sorgfältige Planung und vollständige Unterlagen, ist aber mit der Unterstützung einer erfahrenen Bank gut zu bewältigen. Die Kombinierbarkeit mit anderen Förderprogrammen eröffnet zusätzliche Möglichkeiten für umfassende Energiekonzepte.

Für alle, die in erneuerbare Energien investieren möchten, ist das KfW 270 eine der ersten Anlaufstellen. Die staatliche Förderung macht nicht nur ökologisch sinnvolle Investitionen möglich, sondern auch wirtschaftlich attraktiv. Damit leistet das Programm einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz.

Nächste Schritte: Wenn Sie eine Investition in erneuerbare Energien planen, sollten Sie zunächst eine qualifizierte Energieberatung in Anspruch nehmen. Gerne unterstützen wir Sie dabei!

Häufige Fragen zu KfW 270 Förderkredit für erneuerbare Energien

Was kann ich mit dem KfW-270-Kredit finanzieren?

Sie können nahezu alle Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien finanzieren – darunter Photovoltaik, Batteriespeicher, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse, Power-to-X-Technologien sowie notwendige Nebenarbeiten wie Planung, Installation oder Netzanschluss.

Muss ich Eigenkapital einbringen?

Nein. Der KfW 270 ermöglicht eine Finanzierung von bis zu 100 % der förderfähigen Kosten. Sie benötigen kein eigenes Kapital, sofern die Bonität und die Sicherheiten der Bank ausreichen.

Kann ich den Kredit mit anderen Förderungen kombinieren?

Ja, insbesondere die EEG-Einspeisevergütung ist problemlos kombinierbar. Regionale Zuschüsse müssen jedoch geprüft werden. Eine BAFA-Förderung für PV-Anlagen oder Stromspeicher gibt es nicht, daher ist hier auch keine Kombination möglich.

Wie stelle ich den Antrag für KfW 270?

Der Antrag läuft immer über die Hausbank oder eine andere durchleitende Bank. Wichtig ist, dass der Antrag vor Vertragsabschluss und Baubeginn gestellt wird. Nach der Kreditzusage können Sie mit Ihrem Projekt starten.

Sind Bestandsanlagen förderfähig?

Ja – wenn durch die Maßnahme eine nachweisbare Leistungssteigerung oder Effizienzverbesserung erreicht wird. Eine feste zeitliche Grenze, etwa 12 Monate Betriebszeit, gibt es im Programm nicht.

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