KfW 261: Haus sanieren mit Zuschuss & günstigen Zinsen

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Das KfW-Programm 261 "Energieeffizient Sanieren" ist eine zentrale Säule der deutschen Förderlandschaft für energetische Gebäudesanierungen. Dieses Programm, auch kurz KfW 261 genannt, richtet sich speziell an Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Mehrfamilienhäusern und bietet attraktive finanzielle Anreize für die energetische Modernisierung. In diesem Artikel beleuchten wir die Kernaspekte der KfW 261 und erörtern, wann und warum es sich für Hausbesitzer lohnen kann.

Grundlagen der KfW 261

Die KfW 261 zielt darauf ab, den Energieverbrauch im Gebäudesektor zu reduzieren und damit einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Sie fördert umfassende Sanierungsmaßnahmen mit einem Förderkredit, der mit einem günstigen Zinssatz angeboten wird. Darüber hinaus gibt es je nach erreichter Effizienzstufe einen Tilgungszuschuss. Dieser ist ein Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss. 

Je höher die Energieeinsparung, desto höher fällt in der Regel auch die Förderung aus. Dabei werden Effizienzhaus-Standards definiert, die bestimmte energetische Anforderungen an das Gebäude stellen.

Förderfähige Maßnahmen der KfW 261

Das KfW-Programm 261 "Energieeffizient Sanieren" konzentriert sich ausschließlich auf umfassende energetische Sanierungen von Wohngebäuden. Im Gegensatz zu einigen anderen KfW-Programmen werden hier keine Einzelmaßnahmen gefördert. Stattdessen zielt die KfW 261 darauf ab, Komplettsanierungen zu unterstützen, die ein Gebäude auf einen definierten Effizienzhaus-Standard heben. Die Förderung staffelt sich nach den erreichten Effizienzhaus-Stufen, wobei das Spektrum vom Effizienzhaus 85 bis zum besonders anspruchsvollen Effizienzhaus 40 reicht. Jede dieser Stufen stellt spezifische Anforderungen an die Gesamtenergieeffizienz des sanierten Gebäudes. Hausbesitzer, die eine Förderung durch die KfW 261 in Anspruch nehmen möchten, müssen daher ein ganzheitliches Sanierungskonzept verfolgen, das alle relevanten Aspekte der Gebäudehülle und der Anlagentechnik berücksichtigt, um die angestrebte Effizienzhausstufe zu erreichen.

Was bedeutet KfW-Effizienzhaus? 

Das Effizienzhaus-Konzept ist ein von der KfW entwickelter Energiestandard für Gebäude. Es dient als Maßstab für die energetische Qualität von Wohngebäuden und ist gleichzeitig Grundlage für die Förderprogramme der KfW. Ein Effizienzhaus wird durch zwei Kennzahlen definiert: den Primärenergiebedarf und den Transmissionswärmeverlust. Diese Werte werden in Relation zu einem vergleichbaren Referenzgebäude gesetzt. Die Effizienzhaus-Stufen (85, 70, 55, 40) geben an, wie viel Prozent des Primärenergiebedarfs das sanierte Haus im Vergleich zum Referenzgebäude benötigt. Ein Effizienzhaus 55 verbraucht beispielsweise nur 55% der Energie des Referenzhauses. Je niedriger die Zahl, desto energieeffizienter ist das Gebäude. Zusätzlich müssen bestimmte Anforderungen an die Gebäudehülle erfüllt werden. Das Effizienzhaus-Konzept ermöglicht es Hausbesitzern und Planern, klare energetische Ziele für ihre Sanierungsvorhaben zu setzen und die entsprechende Förderung der KfW in Anspruch zu nehmen.

Konkrete Förderbedingungen der KfW 261

Die Förderung im KfW 261 Programm kann sehr attraktiv sein. Das zeigt sich beim Blick auf die Fördersätze und maximalen Tilgungszuschüsse je nach erreichter Effzienzhaus-Stufe. 

StandardFörderhöheEE-BonusWPB-BonusMaximaler FördersatzMaximaler Tilgungszuschuss
Effizienzhaus 855%5%0%10%15.000 EUR
Effizienzhaus 7010%5%10% (Nur bei EE)25%22.500 EUR
Effizienzhaus 5515%5%10%30%30.000 EUR
Effizienzhaus 4020%5%10%35%37.500 EUR

 

  • Planung und Begleitung durch zugelassenen Energieeffizienz-Experten erforderlich
  • Antragstellung vor Beginn der Baumaßnahmen
  • Umsetzung innerhalb von 36 Monaten nach Zusage

Förderung der Baubegleitung bei KfW 261

Ein wichtiger Bestandteil des KfW-Programms 261 ist die Förderung der energetischen Fachplanung und Baubegleitung. Die KfW erkennt die Bedeutung professioneller Unterstützung bei der Umsetzung komplexer energetischer Sanierungsmaßnahmen an und bietet daher einen zusätzlichen Zuschuss für diese Leistungen. Hausbesitzer können für die Einbindung eines qualifizierten Energieberaters oder Architekten eine separate Förderung beantragen. Diese Experten begleiten das Projekt von der Planungsphase bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten und stellen sicher, dass alle Maßnahmen fachgerecht und in Übereinstimmung mit den Förderrichtlinien umgesetzt werden. Die Förderung für die Baubegleitung beträgt 50% der förderfähigen Kosten. Die maximalen Förderfähigen Kosten sehen folgendermaßen aus: 

  • 10.000 € für Ein- und Zweifamilienhäuser
  • 4.000 € pro Wohneinheit für Mehrfamilienhäuser ab 3 WEH
  • Max. 40.000 € je Vorhaben

Da der Fördersatz 50 % beträgt, liegt der Tilgungszuschuss bei max 5.000 € bei Ein- und Zweifamilienhäusern und max. 20.000 € für Mehrfamilienhäuser. 

Diese zusätzliche Unterstützung ermöglicht es Hausbesitzern, von fundiertem Fachwissen zu profitieren, potenzielle Fehler zu vermeiden und die bestmöglichen Ergebnisse für ihre energetische Sanierung zu erzielen. Die Einbindung eines Experten erhöht nicht nur die Qualität der Sanierung, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, die angestrebte Effizienzhausstufe zu erreichen und somit die maximale Förderung zu erhalten.

Vorteile der KfW 261 für Hausbesitzer

Die Teilnahme an der KfW 261 kann für Hausbesitzer aus mehreren Gründen vorteilhaft sein. Die finanzielle Entlastung durch Zuschüsse von bis zu 35% der förderfähigen Kosten stellt eine erhebliche Unterstützung dar. Darüber hinaus bietet der vergünstigte Zinssatz erhebliche Einsparungen im Vergleich zur Bankfinanzierung. Energetisch sanierte Häuser haben in der Regel einen höheren Marktwert und sind bei Verkauf oder Vermietung attraktiver. Durch die verbesserte Energieeffizienz sinken die laufenden Energiekosten, was langfristig zu Einsparungen führt. Viele Sanierungsmaßnahmen, wie beispielsweise eine verbesserte Dämmung, führen zudem zu einem angenehmeren Raumklima. Nicht zuletzt trägt die Reduzierung des Energieverbrauchs aktiv zum Klimaschutz bei.

Wann lohnt sich die Teilnahme an der KfW 261 besonders?

Die Teilnahme an der KfW 261 ist besonders in bestimmten Situationen lohnenswert. Bei ohnehin anstehenden Sanierungen bietet es sich an, diese gleich energetisch effizient durchzuführen und von der Förderung zu profitieren. Hausbesitzer mit überdurchschnittlich hohen Energiekosten können durch die Sanierung langfristig erhebliche Einsparungen erzielen. Häuser, die vor 1995 gebaut wurden, haben oft ein hohes Einsparpotenzial und profitieren besonders von umfassenden Sanierungsmaßnahmen. Wenn mehrere Maßnahmen kombiniert werden können, lässt sich oft ein höherer Effizienzstandard erreichen, was zu einer höheren Förderung führt. Zudem rentieren sich die Investitionen durch die erzielten Energieeinsparungen umso mehr, je länger das Gebäude nach der Sanierung noch genutzt wird.

Der Weg zur Förderung durch die KfW 261

Um von den Vorteilen der KFW 261 zu profitieren, müssen Hausbesitzer einige wichtige Schritte beachten. Vor Beginn der Maßnahmen ist eine qualifizierte Energieberatung durch einen zugelassenen Experten erforderlich. Dieser analysiert den Ist-Zustand des Gebäudes und erarbeitet ein Sanierungskonzept, genannt Sanierungsfahrplan. Basierend auf der Beratung werden die konkreten Sanierungsmaßnahmen geplant, wobei es wichtig ist, die technischen Anforderungen der KfW 261 zu berücksichtigen. Der Förderantrag, muss vor Beginn der Baumaßnahmen bei der KfW eingereicht werden, was in der Regel über die Hausbank oder einen anderen Finanzierungspartner geschieht. Vor der eigentlichen Antragstellung über die Hausbank benötigt der Hausbesitzer vom Energieberater eine BzA, die den technischen Teil der geplanten Sanierung darstellt. Mit der BzA muss in der Regel direkt ein Vertrag zur Baubegleitung mit dem Energieberater abgeschlossen werden, sodass dieser den gesamten Sanierungsprozess begleitet und am Ende auch Sorge dafür trägt, dass die Förderung gewährt wird. 

Die Maßnahmen müssen dann entsprechend den Förderbedingungen umgesetzt werden, wobei eine sorgfältige Dokumentation wichtig ist. Nach Abschluss der Arbeiten muss die ordnungsgemäße Durchführung nachgewiesen werden, erst dann erfolgt die Auszahlung des Zuschusses. Dies erfolgt mit der sogenannten BnD (Bestätigung nach Durchführung). Diese wird ebenfalls durch den Energieberater erstellt. 

Herausforderungen und Lösungsansätze bei der KfW 261

Trotz der vielen Vorteile kann die Teilnahme an der KfW 261 auch Herausforderungen mit sich bringen. Die Anforderungen und der Antragsprozess können komplex sein, weshalb die Unterstützung durch einen erfahrenen Energieberater absolut nötig ist. Trotz der Förderung bleiben oft erhebliche Eigeninvestitionen, weshalb eine sorgfältige finanzielle Planung unerlässlich ist. Nicht alle Gebäude eignen sich gleichermaßen für alle Sanierungsmaßnahmen, daher ist eine individuelle Beurteilung wichtig. Der gesamte Prozess von der Planung bis zur Umsetzung kann zudem zeitintensiv sein, weshalb eine realistische Zeitplanung ratsam ist.

Fazit zur KfW 261

Die KfW 261 "Energieeffizient Sanieren" bietet Hausbesitzern eine attraktive Möglichkeit, ihre Immobilien energetisch zu modernisieren und dabei von finanzieller Unterstützung zu profitieren. Die Kombination aus Energieeinsparung, Wertsteigerung und Klimaschutz macht das Programm für viele Eigentümer zu einer lohnenswerten Option. Besonders für Besitzer älterer Immobilien oder bei ohnehin anstehenden Sanierungen kann sich die Teilnahme an der KfW 261 auszahlen. Allerdings erfordert die erfolgreiche Umsetzung eine sorgfältige Planung und oft auch fachkundige Unterstützung. Letztendlich ist die Entscheidung für eine energetische Sanierung im Rahmen der KfW 261 eine Investition in die Zukunft – sowohl in die eigene als auch in die unseres Planeten. Mit den richtigen Vorbereitungen und einer durchdachten Umsetzung können Hausbesitzer von dieser Förderung in vielfältiger Weise profitieren.

 

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