Die Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpe ist die entscheidende Kennzahl für alle, die über den Umstieg auf umweltfreundliches Heizen nachdenken. Während Hersteller oft mit beeindruckenden COP-Werten werben, zeigt die JAZ die tatsächliche Effizienz Ihrer Anlage im realen Betrieb über ein komplettes Jahr.
Ein einfaches Beispiel: Eine Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 4 erzeugt aus 1 kWh Strom 4 kWh Wärme – das bedeutet eine dreifache «Gratis-Energie» aus der Umgebungsluft, dem Erdreich oder Grundwasser.
Doch was sagt die Jahresarbeitszahl wirklich aus, und wie lässt sie sich optimieren? Diese Frage stellen sich viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer.
Für Hausbesitzer ist die JAZ nicht nur eine technische Kennzahl, sondern ein direkter Indikator für Heizkosten, Umweltbilanz und Förderfähigkeit ihrer Heizung. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über die Berechnung der Jahresarbeitszahl, typische Werte verschiedener Wärmepumpenarten und praktische Maßnahmen zur Optimierung Ihrer Anlage. Zusätzlich bieten wir eine Übersicht der wichtigsten Effizienzkennzahlen und erklären deren Unterschiede und Einsatzbereiche.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Jahresarbeitszahl (JAZ) zeigt, wie effizient Ihre Wärmepumpe im realen Betrieb arbeitet – also wie viel Wärme sie aus 1 kWh Strom erzeugt.
- Eine gute Wärmepumpe erreicht JAZ-Werte zwischen 3 und 5. Je höher der Wert, desto niedriger die Heizkosten.
- Die VDI-Richtlinie 4650 dient zur Berechnung der JAZ – sie ist Voraussetzung für Förderungen wie die KfW 458.
- Die Effizienz hängt stark von Vorlauftemperatur, Dämmung, Wärmequelle und Nutzung ab.
- Mit gezielter Optimierung (z. B. hydraulischer Abgleich, Photovoltaik, Heizkurvenanpassung) lässt sich die JAZ um bis zu 20 % verbessern.
So gehen Sie vor
- JAZ berechnen oder berechnen lassen – am besten durch einen Fachbetrieb oder Energieberater nach VDI 4650.
- Wärmequelle prüfen: Luft-, Erdreich- oder Grundwasser-Wärmepumpen unterscheiden sich deutlich in der Effizienz.
- Gebäude und Heizsystem optimieren: Senken Sie die Vorlauftemperatur, verbessern Sie die Dämmung und führen Sie einen hydraulischen Abgleich durch.
- Förderung beantragen: Für die BEG-Förderung (KfW 458) ist ein geplanter JAZ-Nachweis ≥ 3,0 erforderlich.
- Betrieb überwachen: Nutzen Sie Monitoring-Systeme oder Apps, um Ihre reale Jahresarbeitszahl im Blick zu behalten und laufend zu verbessern.
Was ist die Jahresarbeitszahl (JAZ) einer Wärmepumpe?
Die Jahresarbeitszahl beschreibt das Verhältnis zwischen der erzeugten Wärmeenergie und dem dafür benötigten Stromverbrauch über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Dabei steht der Aufwand für die eingesetzte Strommenge im Verhältnis zur erzeugten Heizwärme.
Anders als Laborwerte gibt die JAZ Auskunft darüber, wie effizient Ihre Wärmepumpe unter realen Betriebsbedingungen arbeitet – bei schwankenden Außentemperaturen, unterschiedlichen Heizlasten und dem tatsächlichen Nutzungsverhalten in Ihrem Haus.
Die Bedeutung dieser Kennzahl wird deutlich, wenn man sie mit alternativen Heizsystemen vergleicht: Während eine moderne Gasheizung einen Wirkungsgrad von etwa 90 bis 95 Prozent erreicht, schafft eine gut funktionierende Wärmepumpe JAZ-Werte von 3 bis 5.
Der Grund liegt in der Nutzung kostenloser Umweltenergie – die Wärmepumpe «pumpt» Wärme aus der Luft, dem Erdreich oder Grundwasser und hebt sie auf das benötigte Temperaturniveau.
Für die Beurteilung der Effizienz ist der JAZ-Wert als zentrale Kennzahl deutlich aussagekräftiger als theoretische Werte, da er alle realen Einflussfaktoren berücksichtigt – von den klimatischen Bedingungen am Ort über die Gebäudeeigenschaften bis hin zu Ihrem persönlichen Heizverhalten.
Berechnung der Jahresarbeitszahl
Die Grundformel für die Berechnung ist einfach:
JAZ = abgegebene Wärmeenergie (kWh) ÷ verbrauchter Strom (kWh)
Für eine präzise Messung benötigen Sie zwei zentrale Messgeräte:
Einen Wärmemengenzähler, der die von der Wärmepumpe erzeugte Wärmemenge erfasst, und einen separaten Stromzähler für die komplette Wärmepumpenanlage.
Der normale Haushaltsstromzähler reicht nicht aus, da er den gesamten Stromverbrauch des Hauses misst.
Bei der Messung müssen alle stromverbrauchenden Komponenten der Heizungsanlage berücksichtigt werden:
- Verdichter der Wärmepumpe
- Steuerung und Regelung
- Umwälzpumpen für Heiz- und Quellenkreis
- Elektrischer Heizstab (falls vorhanden)
- Ventilatoren bei Luft-Wärmepumpen
Eine aussagekräftige Jahresarbeitszahl lässt sich erst nach mindestens einer vollständigen Heizperiode ermitteln, damit sich saisonale Schwankungen ausgleichen.
JAZ-Berechnung vor dem Kauf
Bereits in der Planungsphase können Sie die zu erwartende Jahresarbeitszahl Ihrer Wärmepumpe berechnen lassen. Die VDI-Richtlinie 4650 Blatt 1 stellt hierfür ein standardisiertes Verfahren zur Verfügung, das von Energieberaterinnen, Energieberatern und Fachbetrieben genutzt wird.
Zu beachten ist, dass die JAZ-Werte in der Regel nicht direkt von den Herstellern angegeben werden, sondern durch Berechnungen oder Messungen im Betrieb ermittelt werden.
Als erste Orientierung dient der JAZ-Rechner des Bundesverbands Wärmepumpe e. V., den Sie kostenlos online nutzen können. Dieser berücksichtigt Faktoren wie:
- Klimazone Ihres Standorts
- Gebäudetyp und Baujahr
- Dämmstandard
- Art des Heizsystems
- Gewählte Wärmepumpenart
Die theoretische Berechnung ist nicht nur für Ihre eigene Entscheidungsfindung wichtig, sondern auch Voraussetzung für Förderanträge. Die meisten Förderprogramme verlangen einen Nachweis der zu erwartenden Jahresarbeitszahl bereits vor der Installation.
Jetzt prüfen, ob wir auch in
Ihrer Region aktiv sind.
Unterschied zwischen JAZ, COP und SCOP
Die Vielfalt der Kennzahlen bei Wärmepumpen kann verwirrend sein. Dabei hat jede ihre spezifische Bedeutung:
- COP (Coefficient of Performance) misst die momentane Leistungszahl unter genormten Laborbedingungen (z. B. A7/W35). Diese Werte finden Sie in Produktdatenblättern und ermöglichen den Vergleich verschiedener Geräte unter identischen Bedingungen. Typische Messpunkte sind beispielsweise A7/W35 (7°C Außentemperatur, 35°C Vorlauftemperatur).
- SCOP (Seasonal Coefficient of Performance) berechnet die durchschnittliche Effizienz über die vier Jahreszeiten basierend auf europäischen Klimadaten und ist Grundlage für das EU-Energielabel. Diese Kennzahl ist für das EU-Energielabel vorgeschrieben und bietet eine bessere Einschätzung als einzelne COP-werte.
- JAZ (Jahresarbeitszahl) geht noch einen Schritt weiter und misst die tatsächliche Effizienz unter individuellen Betriebsbedingungen – sie berücksichtigt Nutzung, Klima und Gebäudeeigenschaften.
Während COP und SCOP als Orientierung beim Kauf dienen, ist die JAZ die entscheidende Kennzahl für die Bewertung Ihrer installierten Anlage.
JAZ-Werte zwischen 3 und 4 gelten als durchschnittlich effizient, ab 4,5 als besonders gut.
Typische JAZ-Werte verschiedener Wärmepumpentypen
Die zu erwartende Jahresarbeitszahl hängt maßgeblich von der Art Ihrer Wärmepumpe ab. Gilt: Je höher die Jahresarbeitszahl, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Jede Wärmequelle bietet unterschiedliche Voraussetzungen für eine effiziente Wärmegewinnung:
Typische JAZ-Werte liegen bei Luft-Wasser-Wärmepumpen zwischen 3 und 4, bei Sole-Wasser-Wärmepumpen zwischen 4 und 5 und bei Wasser-Wasser-Wärmepumpen sogar bei 5 und mehr. Je höher die Jahresarbeitszahl, desto niedriger sind die Betriebskosten und desto besser fällt die Umweltbilanz aus.
Luft-Wasser-Wärmepumpen
Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Umgebungsluft als Wärmequelle und sind daher am einfachsten zu installieren. Ihre JAZ-Werte liegen typischerweise zwischen 2,8 und 4,2, abhängig von:
- Klimatischen Bedingungen am Standort
- Dimensionierung der Anlage
- Vorlauftemperaturen des Heizsystems
In milden Wintern erreichen moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen durchaus Werte über 4,0, während in sehr kalten Regionen die Jahresarbeitszahl auf 2,8 bis 3,2 sinken kann.
Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärme)
Die Erdwärmepumpe bietet durch die Nutzung der konstanten Temperaturen im Erdreich besonders hohe Effizienz und zahlreiche Vorteile. Erdwärmepumpen nutzen die konstante Temperatur des Erdreichs und erreichen dadurch höhere Jahresarbeitszahlen zwischen 3,5 und 4,8. Die stabile Quellentemperatur von etwa 8 bis 12°C in 1,5 bis 2 Metern Tiefe oder höhere Temperaturen bei tieferen Erdwärmesonden sorgen für gleichmäßig hohe Effizienz über das gesamte Jahr.
Wasser-Wasser-Wärmepumpen
Wasser-Wasser-Wärmepumpen, die Grundwasser als Wärmequelle nutzen, erreichen die höchsten Jahresarbeitszahlen von 4,0 bis 5,2. Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe erzielt aufgrund der konstanten Grundwassertemperatur die höchsten JAZ-Werte und gilt als besonders effizient im Vergleich zu anderen Wärmepumpenarten. Die konstante Grundwassertemperatur von 8 bis 12 °C sorgt für optimale Betriebsbedingungen. Allerdings sind Wasser-Wasser Wärmepumpen nur bei ausreichender Grundwasserqualität und entsprechenden Genehmigungen möglich.
Einordnung guter JAZ-Werte:
- Ab 3,0: Wirtschaftlich effizient
- Ab 4,0: Sehr gute Effizienz
- Über 4,5: Exzellente Werte
Einflussfaktoren auf die Jahresarbeitszahl
Vorlauftemperatur des Heizsystems
Der wichtigste Einzelfaktor für eine hohe Jahresarbeitszahl ist die Vorlauftemperatur.
Je niedriger diese liegt, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.
Faustregel: Eine Absenkung der Vorlauftemperatur um 5 °C kann die JAZ um etwa 10 – 15 % verbessern.
Optimale Werte:
- 35 °C oder weniger: ideal
- 35 – 45 °C: gut geeignet
- über 55 °C: deutliche Einbußen
Gebäudedämmung und Wärmeverluste
Ein gut gedämmtes Gebäude benötigt weniger Heizenergie und ermöglicht niedrigere Systemtemperaturen.
Wichtige Punkte:
- Dämmung von Dach, Wänden und Keller
- Moderne Fenster mit niedrigem u-wert
- Luftdichte Gebäudehülle
- Wärmebrücken minimieren
Wärmequelle und deren Eigenschaften
Die Wahl der Wärmequelle beeinflusst die Jahresarbeitszahl erheblich: Die Auswahl der Quelle – also ob Luft, Wasser oder Erde – hat einen entscheidenden Einfluss auf die Effizienz der Wärmepumpe, da verschiedene Quellentypen unterschiedliche Temperaturen und damit Effizienzwerte bieten.
- Umgebungsluft: Schwankende Temperaturen, in kalten Wintern niedrigere Effizienz
- Erdreich: Konstante Temperaturen das ganze Jahr über
- Grundwasser: Höchste und konstanteste Quellentemperaturen
Nutzerverhalten
Auch Ihr Heizverhalten hat direkten Einfluss auf die Effizienz:
- Konstante Raumtemperaturen bevorzugen statt häufiger Änderungen
- Nachtabsenkung moderat einsetzen (max. 2-3 °C)
- Stoßlüften statt Dauerlüften
- Regelmäßige Wartung der Anlage
Optimierung der Wärmeverteilung
Die Art der Wärmeverteilung bestimmt maßgeblich die benötigten Vorlauftemperaturen:
Moderne Heizungen wie Flächenheizungen harmonieren besonders gut mit Wärmepumpen und steigern deren Effizienz deutlich.
Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizung ermöglichen Vorlauftemperaturen von nur 30-35 °C und sind damit ideal für Wärmepumpen. Sie verteilen die Wärme über große Flächen und sorgen für behagliche Strahlungswärme.
Niedertemperaturheizkörper stellen eine gute Alternative für Bestandsgebäude dar. Diese speziell für Wärmepumpen entwickelten Heizkörper arbeiten bereits bei Vorlauftemperaturen von 35-45 °C effizient.
Ein hydraulischer Abgleich optimiert die Wärmeverteilung und sorgt dafür, dass alle Räume gleichmäßig beheizt werden, ohne dass einzelne Bereiche überheizt werden müssen.
Smart-Home-Steuerungen ermöglichen eine bedarfsgerechte Temperaturregelung einzelner Räume und können die Jahresarbeitszahl durch intelligente Regelung spürbar verbessern.
Jahresarbeitszahl im Altbau
Viele Hausbesitzer fragen sich, ob Wärmepumpen auch in älteren, weniger gut gedämmten Gebäuden sinnvoll sind. Die Antwort lautet: Ja, aber mit realistischen Erwartungen an die Jahresarbeitszahl.
In Altbauten sind folgende JAZ-Werte realistisch:
- Luft -Wasser Wärmepumpen: 2,5 bis 3,8
- Erdwärmepumpen: 3,3 bis 4,7
- Wasser : 3,8 bis 5,0
Die Herausforderungen in älteren Gebäuden:
- Höhere Vorlauftemperaturen durch ältere Heizkörper
- Größere Wärmeverluste durch unzureichende Dämmung
- Teilweise überdimensionierte Heizkörper aus Zeiten billiger Energie
Trotz niedrigerer JAZ-Werte können Wärmepumpen auch im Altbau wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll sein. Sie ersetzen fossile Brennstoffe und reduzieren die Co2-Emissionen erheblich – selbst bei einer Jahresarbeitszahl von 2,5 bis 3,0.
Sanierungsmaßnahmen zur JAZ-Verbesserung im Altbau:
- Dämmung der obersten Geschossdecke oder des Daches
- Austausch alter Fenster
- Installation größerer Heizkörper oder Flächenheizungen
- Optimierung der Anlagenregelung, wobei eine angepasste Regel der Steuerung und Betriebsweise entscheidend zur Effizienzsteigerung beiträgt
JAZ-Anforderungen für staatliche Förderungen
Die Jahresarbeitszahl spielt eine zentrale Rolle bei staatlichen Förderungen.
Für die KfW-Heizungsförderung (BEG/Programm 458) wird die Anlage in der Regel so ausgelegt, dass eine geplante JAZ ≥ 3,0 nach VDI 4650 nachgewiesen werden kann.
Unabhängig davon regelt das Gebäudeenergiegesetz (§ 71o):
Wird nach dem Einbau einer Wärmepumpe die Miete erhöht, muss eine JAZ > 2,5 nachgewiesen werden – andernfalls sind nur 50 % der Modernisierungskosten umlagefähig.
Nachweis erfolgt durch:
- Energieberater oder Planungsbüros
- Qualifizierte Fachbetriebe
- Spezialisierte Software zur JAZ-Berechnung
Förderhöhe je nach Effizienz und weiteren Faktoren:
- Grundförderung: 30 % der Investitionskosten
- Klimageschwindigkeitsbonus: + 20 %
- Einkommensbonus: + 30 % (bei Einkommen < 40 000 €)
- Effizienzbonus: + 5 % (z. B. bei Erdreich-/Grundwasser-Wärmepumpen oder natürlichem Kältemittel)
- Maximale Gesamtförderung: 70 % der Kosten
Wichtig
Der JAZ-Nachweis ist Voraussetzung für die Förderzusage und muss vor Beginn der Maßnahme vorliegen. Nachträgliche Anträge sind nicht möglich.
So verbessern Sie die Jahresarbeitszahl
Eine optimierte Jahresarbeitszahl senkt Ihre Heizkosten spürbar und verbessert die Umweltbilanz Ihrer Anlage.
Hier sind die wirksamsten Schritte:
Reduzierung der Vorlauftemperatur
Die Absenkung der Vorlauftemperatur um nur 5 °C kann die JAZ um 10-15 % verbessern. Praktische Ansätze:
Praktische Ansätze:
- Installation größerer Heizkörper
- Umstieg auf Flächenheizungen
- Optimierung der Heizkurve
- Hydraulischer Abgleich
Tipp
Jede Reduktion um 5 °C steigert die Effizienz um rund 10–15 %. Passen Sie die Heizkurve an und nutzen Sie größere Heizflächen oder Flächenheizungen – so arbeitet die Wärmepumpe im optimalen Temperaturbereich.
Gebäudesanierung
Energetische Sanierungsmaßnahmen reduzieren den Gesamtwärmebedarf und ermöglichen niedrigere Systemtemperaturen:
- Dachdämmung: bis 20 % Energieeinsparung
- Wanddämmung: 10 – 15 % weniger Wärmeverluste
- Kellerdämmung: geringere Bodenverluste
- Fenstertausch: moderne Verglasung senkt Verluste erheblich
Anlagenoptimierung und Wartung
Regelmäßige Wartung und Optimierung halten ihre auf höchstem Effizienzniveau:
- Jährliche Inspektion durch Fachbetrieb
- Reinigung der Außeneinheit bei Luft-Wärmepumpen
- Kontrolle des Kältemittels
- Optimierung der Regelungsparameter
Tipp
Eine saubere Außeneinheit, korrekt befülltes Kältemittel und optimal eingestellte Regelung sorgen dafür, dass die Anlage ihre volle Leistung bringt – und verhindern unbemerkt steigende Stromkosten.
Integration erneuerbarer Energien
Die Kombination mit Photovoltaik steigert die Gesamteffizienz:
- Eigenstromerzeugung für die Wärmepumpe
- Intelligente Steuerung für optimalen Eigenverbrauch
- Batteriespeicher für zeitversetzte Nutzung
Ergebnis: niedrigere Betriebskosten bei gleicher JAZ.
Tipp
Kombinieren Sie Ihre Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage. Intelligente Steuerungen und Batteriespeicher ermöglichen, dass möglichst viel des selbst erzeugten Stroms für den Heizbetrieb genutzt wird.
Professionelle Planung und Installation
Der Grundstein für eine hohe Jahresarbeitszahl wird bereits bei Planung und Installation gelegt:
Eine fachgerechte Auslegung basiert auf einer detaillierten Heizlastberechnung nach DIN en 12831. Überdimensionierte Anlagen arbeiten ineffizient, während unterdimensionierte Geräte an kalten Tagen mit Heizstäben unterstützen müssen.
Die Auswahl des optimalen Wärmepumpentyps richtet sich nach den Gegebenheiten ihres Grundstücks und Gebäudes. Während Luft-Wärmepumpen überall installiert werden können, bieten Erdwärmepumpen bei ausreichender Grundstücksgröße höhere Jahresarbeitszahlen.
Eine qualifizierte Installation durch zertifizierte Fachbetriebe sichert nicht nur die Garantieansprüche, sondern auch die optimale Leistung ihrer Anlage. Fehler bei Installation oder Inbetriebnahme können die JAZ dauerhaft verschlechtern.
Die professionelle Inbetriebnahme umfasst die Optimierung aller Anlagenparameter:
- Einstellung der Heizkurve
- Abstimmung der Pumpenleistungen
- Konfiguration der Regelung
- Test aller Sicherheitsfunktionen
Praxistipps für optimale JAZ-Werte
Mit diesen konkreten Tipps können Sie die Effizienz Ihrer Wärmepumpe im Alltag optimieren:
Temperaturmanagement
Raumtemperatur bewusst wählen: Eine Absenkung um nur 1 °C kann die Jahresarbeitszahl um bis zu 6 % verbessern. Optimal sind 20-21 °C in Wohnräumen und 16-18 °C in Schlafzimmern.
Nachtabsenkung dosiert einsetzen: Moderne Wärmepumpen arbeiten am effizientesten bei konstanten Temperaturen. Eine moderate Nachtabsenkung von 2 bis 3 °C ist sinnvoll, stärkere Absenkungen können kontraproduktiv sein.
Regelungsoptimierung
Heizkurve regelmäßig kontrollieren: Die Heizkurve bestimmt die Vorlauftemperatur, abhängig von der. Eine zu steil eingestellte Kurve verschwendet Energie, eine zu flache Kurve führt zu unbehaglich kühlen räumen.
Warmwasserbereitung optimieren: Moderne Wärmepumpen können Warmwasser sehr effizient bereiten. Optimal sind Speichertemperaturen von 45-50 °C mit gelegentlicher Aufheizung auf 60 °C gegen Legionellen.
Kombination mit Solartechnik
Die Integration einer Photovoltaikanlage kann ihre Betriebskosten erheblich senken, auch wenn die Jahresarbeitszahl unverändert bleibt. Intelligente Steuerungen nutzen überschüssigen Solarstrom vorrangig für die Wärmepumpe.
Solarthermie-Kombination kann besonders bei der Warmwasserbereitung die Gesamteffizienz steigern und die Wärmepumpe in den Sommermonaten entlasten.
Die Jahresarbeitszahl ist kein fixer Wert – sie verändert sich mit jedem Grad, jeder Einstellung und jeder Wartung. Wer seine Anlage bewusst steuert und regelmässig überprüft, kann die Effizienz langfristig um bis zu 20 % steigern. Entscheidend ist nicht nur die Technik, sondern auch das Zusammenspiel aus Gebäude, Nutzerverhalten und Planung.
Jan Wanderer
Energie-Experte bei Enwendo
Fazit
Die Jahresarbeitszahl Ihrer Wärmepumpe ist kein statischer Wert, sondern kann durch gezielte Maßnahmen und bewusste Nutzung stetig verbessert werden. Jede Steigerung um 0,1 Punkte senkt Ihre Heizkosten spürbar und trägt zum Klimaschutz bei.
Mit richtiger Planung, fachgerechter Installation und optimierter Betriebsweise erreichen moderne Wärmepumpen Jahresarbeitszahlen von über 4 – und zählen damit zu den effizientesten und umweltfreundlichsten Heizmethoden überhaupt.
Sie möchten gerne wissen, wie Sie Ihre Jahresarbeitszahl optimieren können? Gerne unterstützen wir Sie dabei!
Häufige Fragen Jahresarbeitszahl Wärmepumpe
Eine gute Jahresarbeitszahl (JAZ) liegt bei mindestens 3,0. Werte ab 4,0 gelten als sehr effizient, ab 4,5 als exzellent. Je höher die JAZ, desto weniger Strom benötigt die Wärmepumpe im Verhältnis zur erzeugten Wärmeenergie.
Die wichtigsten Hebel sind niedrige Vorlauftemperaturen, ein hydraulischer Abgleich, regelmäßige Wartung und eine gute Gebäudedämmung. Auch die Kombination mit Photovoltaik senkt die Betriebskosten und steigert die Gesamteffizienz.
Die JAZ ergibt sich aus dem Verhältnis von erzeugter Wärmeenergie zu verbrauchtem Strom:
JAZ = abgegebene Wärme (kWh) ÷ Stromverbrauch (kWh).
Gemessen wird über einen Wärmemengenzähler und einen separaten Stromzähler für die Wärmepumpe.
Der COP beschreibt die Leistung der Wärmepumpe unter Laborbedingungen, der SCOP berücksichtigt durchschnittliche Klimadaten, und die JAZ zeigt die tatsächliche Effizienz im realen Betrieb. Für Förderungen zählt immer die berechnete oder gemessene JAZ
Für die neue Heizungsförderung (BEG, KfW 458) muss in der Regel eine geplante JAZ ≥ 3,0 nach VDI 4650 nachgewiesen werden.
Im Gebäudeenergiegesetz (§ 71o) gilt außerdem: Wird nach dem Einbau einer Wärmepumpe die Miete erhöht, muss eine JAZ > 2,5 nachgewiesen werden.
Ja. Selbst wenn die JAZ im Altbau nur 2,5 bis 3,0 erreicht, kann sich der Umstieg lohnen. Sie sparen fossile Brennstoffe, senken Ihre CO₂-Emissionen und profitieren von hohen staatlichen Zuschüssen von bis zu 70 % der Investitionskosten.