Ihr Energieberater in Kirchheim unter Teck

In Kirchheim unter Teck steht Ihnen ein regionales Förderangebot auf Landes- und Kommunalebene zur Verfügung. Bei der Landesbank Baden-Württemberg (L-Bank) können Sie im Rahmen des Programms „Energieeffizienzfinanzierung – Sanieren“ umfassende und ganzheitliche Sanierungen zu KfW-Effizienzhäusern mit zinsgünstigen Darlehen sowie Tilgungszuschüssen bis zu 18,75 % der Investitionskosten realisieren. Auf kommunaler Ebene bietet die Stadt Kirchheim unter Teck einen Zuschuss für Wärmedämmmaßnahmen (u. a. Fassaden- und Dachdämmung) von bis zu 10 % der förderfähigen Ausgaben sowie Zuschüsse für den Heizungstausch, insbesondere für Wärmepumpen und Biomasseanlagen. Ferner unterstützt die kommunale Förderung den Austausch von Fenstern und Außentüren sowie den Einsatz intelligenter Messsysteme zur Verbrauchsoptimierung. Eine geförderte Energieberatung kann ebenfalls beansprucht werden. Die Programme lassen sich in der Regel mit den Bundesförderungen der BAFA (z. B. Marktanreizprogramm) und den KfW-Effizienzhausprogrammen kombinieren, was eine mehrstufige Finanzierung ermöglicht.

In der Stadt Kirchheim unter Teck hat der Gemeinderat 2021 das kommunale Klimaschutzkonzept verabschiedet, das eine CO2-Reduktion von 50 % bis 2030 (Basisjahr 1990) vorsieht. Bis 2045 soll die Kommune klimaneutral sein. Damit folgt Kirchheim unter Teck den Landeszielen Baden-Württembergs, das eine Treibhausgasneutralität bis 2040 anstrebt.

Zur Umsetzung gelten seit 2022 eine Solardachpflicht für alle Neubauten und umfangreiche energetische Standards: Kommunale Neubauten müssen mindestens dem KfW-Effizienzhaus 55 entsprechen, Bestandsgebäude werden schrittweise auf Effizienzhaus 40 angehoben. Ein städtischer Klimafonds von jährlich 1 Mio. Euro fördert Dämmmaßnahmen, Heizungsumstellungen auf Wärmepumpen und die Installation von Photovoltaik.

Zusätzlich bietet das Umweltamt kostenfreie Energieberatungen für Eigentümer privater Wohngebäude an. Bislang wurden mehr als 200 Sanierungsprojekte durchgeführt, begleitet von Monitoring und Schulungen lokaler Handwerksbetriebe zur Steigerung der Energieeffizienz.

Darüber hinaus stattet die Stadt seit 2018 kommunale Liegenschaften mit intelligenten Energiemanagementsystemen aus und hat die Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt, was die Stromkosten im öffentlichen Bereich um rund 40 % senkt. Für denkmalgeschützte Wohngebäude bestehen Ausnahmeregelungen mit individuellen Sanierungspfaden, stets begleitet durch fachliche Beratung und Fördermittel-Scouts.

In Kirchheim unter Teck prägt ein heterogener Gebäudebestand das Stadtbild. Im historischen Zentrum dominieren Altbauten aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, oftmals mit Fachwerkkonstruktionen und denkmalgeschützten Fassaden, während in Wohngebieten der Nachkriegszeit zwischen 1950 und 1970 vorwiegend freistehende Einfamilienhäuser und Geschosswohnungsbau entstanden. Neubauten aus den 1990er und 2000er Jahren ergänzen das Angebot vor allem am Stadtrand. Viele Gebäude dieser Baualtersklassen weisen heute deutliche Sanierungsrückstände auf und erfordern umfangreiche energetische Maßnahmen.

Grund hierfür sind häufig unzureichende Wärmedämmung an Außenwänden und Dächern, veraltete Einfachverglasung sowie Heizsysteme auf Öl- oder Gasbasis mit hohen Verbräuchen. Dies führt zu überdurchschnittlich hohem Energiebedarf und steigenden CO2-Emissionen im Gebäudesektor, der bundesweit etwa ein Drittel der Gesamtbilanz ausmacht. Angesichts verschärfter gesetzlicher Vorgaben im Klimaschutz erfordern Bestandsimmobilien umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen. Eine gezielte energetische Sanierung leistet einen nachweisbaren Beitrag zur Emissionsminderung, senkt Betriebskosten und erhöht langfristig den Wert der Immobilien.