Ihr Energieberater in Gestratz

In der Gemeinde Gestratz und im Landkreis Lindau stehen auf Landes- und kommunaler Ebene verschiedene Förderprogramme für energetische Sanierungen zur Verfügung. Die LfA Förderbank Bayern bietet mit dem Kredit „Energieeffizient Sanieren“ zinsgünstige Darlehen bis zu 120.000 € je Wohneinheit bei Laufzeiten bis zu 20 Jahren. Auf kommunaler Ebene gewährt die Gemeinde Gestratz einen Zuschuss von bis zu 20 % der förderfähigen Kosten (max. 5.000 €) für Dämmmaßnahmen an privaten Wohngebäuden. Ergänzend dazu fördert der Landkreis Lindau im Rahmen seines Klima- und Umweltschutzprogramms bis zu 25 % der Investitionskosten für Heizungstausch und Fensteraustausch. Diese Programme sind grundsätzlich mit den Bundesförderungen von BAFA und KfW kombinierbar, sodass sich Gesamtfinanzierung und Tilgungszuschüsse weiter verbessern lassen.

Gestratz orientiert sich an den Zielen des Freistaats Bayern (65 % CO2-Reduktion bis 2030, Basis 1990) sowie an den bundesweiten Vorgaben (55 % bis 2030, Klimaneutralität bis 2045). Konkrete kommunale Etappenziele sind nicht separat definiert, werden aber durch die übergeordneten Zielwerte bindend vorgegeben.

Im Gebäudesektor strebt die Gemeinde zu 2030 eine Reduzierung des Energiebedarfs um 30 % gegenüber 2010 an, in Anlehnung an das bayerische Klimaschutzprogramm. Als Ausbauziel sollen bis 2045 alle Bestandsgebäude auf mindestens Effizienzhausstandard saniert sein.

Kommunal fördert Gestratz die energetische Sanierung mit Zuschüssen bis zu 25 % (Programm „Sanierungsoffensive“), bietet kostenlose Energiechecks und betreibt einen Klimaschutzmanager. Seit 2022 gilt eine Solarpflicht für alle Neubauten und umfangreiche Dachsanierungen. Energetische Mindeststandards orientieren sich am Gebäudeenergiegesetz (KfW-55) mit zusätzlichen Vorgaben für Dämmung und Haustechnik.

In Gestratz dominiert ein Gemenge aus traditionellen Fachwerk- und Bauernhäusern aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, zahlreichen Nachkriegsbauten der 1950er bis 1970er Jahre und modernen Einfamilien- und Reihenhäusern seit den 1990er Jahren. Altbauten weisen häufig unbehandelte Außenwände und Einfachverglasung auf, während die meisten 50er- bis 70er-Jahre-Bauten nur rudimentäre Dämmstandards erfüllen.

Viele Bestandsgebäude in der Region sind energetisch sanierungsbedürftig, weil veraltete Heizkessel und unzureichend gedämmte Dächer, Fassaden und Kellerdecken jährlich hohe Wärmeverluste verursachen. Angesichts des Gebäudesektors, der einen erheblichen Anteil am regionalen CO2-Ausstoß hat, ist eine Modernisierung unerlässlich. Durch den Ausbau der Wärmedämmung, den Austausch ineffizienter Heizsysteme und die Optimierung der Lüftung lässt sich der Energiebedarf deutlich reduzieren und ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz leisten. Auch Bestandsgebäude, die schon erste Sanierungen erfahren haben, erfüllen oft noch nicht die aktuellen GEG-Anforderungen, was weitergehende Maßnahmen erfordert.