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Fassadendämmung richtig planen: Preise, Zuschüsse & Dämmstoffe im Vergleich

Jan Wanderer
Jan Wanderer
Energie-Experte bei Enwendo
Stand: 16 Min. Lesezeit

Die Außenwände eines Hauses sind wie eine riesige Heizfläche nach draußen: Ohne Dämmung entweicht hier bis zu ein Drittel der erzeugten Wärme. Eine gezielte Fassadendämmung kann diesen Verlust drastisch reduzieren, verbessert spürbar das Raumklima und senkt die Heizkosten Jahr für Jahr.

Darüber hinaus schützt sie das Mauerwerk vor Witterungsschäden, verhindert Schimmelbildung und trägt entscheidend zum Werterhalt der Immobilie bei. Mit den richtigen Dämmstoffen und einer fachgerechten Ausführung profitieren Sie über Jahrzehnte von stabilen Energiekosten – und dank staatlicher Förderung lassen sich bis zu 20 % der Ausgaben direkt einsparen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Über ungedämmte Fassaden entweichen bis zu 35 % der Heizwärme.
  • Die Kosten variieren je nach Methode stark: von rund 33 €/m² (Einblasdämmung) bis über 300 €/m² (hinterlüftete Vorhangfassade).
  • Mit einer fachgerechten Dämmung lassen sich bis zu 20 % Heizkosten einsparen – dauerhaft über Jahrzehnte.
  • Pflicht zur Dämmung: Sobald bei einer Sanierung mehr als 10 % der Fassadenfläche erneuert wird, schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) eine Dämmung mit U-Wert ≤ 0,24 W/(m²K) vor.
  • Förderung: Zuschüsse vom BAFA (15 % + 5 % iSFP-Bonus) und KfW-Kredite mit Tilgungszuschuss von bis zu 45 % sind möglich.

So gehen Sie vor

  • Energieberater einbinden: Bevor Sie Angebote einholen, brauchen Sie einen zertifizierten Energieeffizienz-Experten. Nur so sichern Sie sich die staatliche Förderung und eine fachgerechte Planung.
  • Angebote vergleichen: Holen Sie mehrere Kostenvoranschläge von Fachbetrieben ein. Die Preise unterscheiden sich je nach Methode und Material deutlich – von günstiger Einblasdämmung bis hin zur hochwertigen Vorhangfassade.
  • Förderung beantragen: Stellen Sie den Förderantrag immer vor Beginn der Arbeiten. BAFA-Zuschüsse und KfW-Kredite lassen sich kombinieren und können die Investitionskosten erheblich senken.
  • Dämmung umsetzen: Wählen Sie die für Ihr Gebäude passende Lösung. Achten Sie auf eine fachgerechte Ausführung, damit die Dämmung dauerhaft wirkt und keine Feuchtigkeitsschäden entstehen.
  • Synergien nutzen: Kombinieren Sie die Fassadendämmung mit weiteren Sanierungen – etwa einem Fenstertausch oder einer Heizungsmodernisierung – um Effizienz und Förderung zu maximieren.

Was bedeutet Fassadendämmung?

Die Fassadendämmung gehört zu den wichtigsten Maßnahmen der energetischen Sanierung. Gemeint ist die Außendämmung der Außenwände, also die thermische Isolierung der größten Fläche der Gebäudehülle. Gerade hier geht ohne Dämmung besonders viel Energie verloren – Schätzungen zufolge bis zu 35 % der Heizwärme.

Ziel der Fassadendämmung ist es, diesen Energieverlust der Außenwand zu minimieren. Dadurch verbessern sich nicht nur die Heizkostenbilanz, sondern auch der Wohnkomfort: Die Innenwände bleiben spürbar wärmer, was Schimmelbildung vorbeugt und für ein gleichmäßigeres Raumklima sorgt.

In der Praxis gibt es verschiedene Methoden, die Fassade zu dämmen: von klassischen Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) über Einblas- und Kerndämmungen bis hin zur aufwendigen Vorhangfassade. Welche Lösung geeignet ist, hängt stark vom Gebäudetyp, dem Budget und den baulichen Voraussetzungen ab.

Wenn eine Außendämmung nicht möglich ist – etwa bei denkmalgeschützten Gebäuden oder Fachwerkhäusern – kann eine Innendämmung als Alternative in Betracht kommen. Diese reduziert zwar den Wohnraum leicht, sorgt aber ebenfalls dafür, dass die Außenwände nicht länger ungedämmt Wärme verlieren.

Fassadendämmung

Kosten der Fassadendämmung im Überblick

Die Kosten einer Fassadendämmung hängen stark von der gewählten Methode ab. Während einfache Verfahren wie die Kerndämmung oder Einblasdämmung schon ab rund 33 €/m² möglich sind, liegen die Preise bei aufwendigeren Lösungen wie einer hinterlüfteten Vorhangfassade schnell bei über 300 €/m².

Im Durchschnitt können Sie mit folgenden Kosten pro m² rechnen:

  • Kerndämmung / Einblasdämmung: ca. 33 – 77 €/m²
  • Wärmedämmverbundsystem (WDVS): ca. 110 – 165 €/m²
  • Vorhangfassade: ca. 220 – 341 €/m²
  • Isolierklinker Dämmung: ca. 220 – 286 €/m²

Für ein Einfamilienhaus mit etwa 130 m² Fassadenfläche ergibt das beispielsweise:

  • WDVS: rund 19.000 – 21.000 €
  • Einblasdämmung: rund 4.000 – 6.000 €
  • Vorhangfassade: rund 30.000 – 40.000 €

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Kostenfaktoren im Detail

Die reinen Kosten pro Quadratmeter geben eine gute Orientierung – in der Praxis hängen die Gesamtkosten aber noch von weiteren Faktoren ab:

  • Größe und Form der Fassade: Große, einfache Flächen sind pro m² günstiger. Viele Ecken, Erker oder Gauben erhöhen den Aufwand und damit den Preis.
  • Zustand der Altfassade: Muss alter Putz entfernt, Risse repariert oder Feuchtigkeit behoben werden, steigen die Kosten.
  • Gerüst und Zugänglichkeit: Bei mehrstöckigen Gebäuden oder schwer erreichbaren Fassadenflächen fallen zusätzliche Kosten für Gerüstbau oder besondere Hebetechnik an.
  • Regionale Unterschiede: Handwerkerpreise können je nach Bundesland stark variieren.
  • Zusätzliche Arbeiten: Anpassungen an Fensterbänken, Rollladenkästen, Fallrohren oder Dachüberständen müssen oft mitgeplant werden.

Tipp:

Lassen Sie sich immer mehrere Angebote machen und prüfen Sie, welche Leistungen genau enthalten sind (Gerüst, Vorarbeiten, Entsorgung).

Amortisation

Die Amortisation einer Fassadendämmung hängt von Investitionshöhe und Energieeinsparung ab. Bei der Kerndämmung sind die Kosten oft schon nach 6 Jahren wieder eingespart. Ein WDVS rechnet sich in etwa nach 15 Jahren, während eine hochwertige Vorhangfassade bis zu 40 Jahre benötigt .

Trotz der teilweise langen Amortisationszeiten bleibt die Maßnahme wirtschaftlich: Dämmungen haben eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten, sodass die Einsparungen am Ende deutlich über den Investitionen liegen.

Die besten Dämmstoffe und Dämmarten im Vergleich

Bei der Fassadendämmung kommt es nicht nur auf das richtige Material, sondern auch auf die passende Bauweise an. Während die Dämmstoffe bestimmen, wie gut die Wärme gehalten wird, entscheidet die Dämmart darüber, wie die Dämmung am Gebäude angebracht wird.

Gängige Dämmarten

  • Wärmedämmverbundsystem (WDVS): Dämmstoffplatten (meist EPS oder Mineralwolle) werden außen auf die Fassade geklebt oder gedübelt und anschließend verputzt. Es ist die am weitesten verbreitete Lösung mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Kerndämmung / Einblasdämmung: Bei zweischaligem Mauerwerk wird Dämmmaterial wie Zellulose oder Mineralwolle in den Hohlraum eingeblasen. Sehr kostengünstig, aber nur möglich, wenn eine Hohlschicht vorhanden ist.
  • Hinterlüftete Vorhangfassade: Dämmstoff und Fassadenverkleidung (z. B. Holz oder Metall) werden auf eine Unterkonstruktion montiert. Dadurch bleibt ein Luftspalt, der Feuchtigkeit ableitet – ideal bei problematischen Außenwänden, aber teuer.
  • Isolierklinker: Vorgefertigte Dämmplatten mit Klinkerriemchen – Dämmung und Fassadenoptik in einem Schritt. Optisch hochwertig, aber preisintensiv.

Dämmstoffe im Überblick

DämmstoffKosten pro m²Dämmwert (λ-Wert)VorteileNachteileTypische Anwendung
Polystyrol (EPS/XPS)15–20 €0,035–0,040 W/mKgünstig, gute Wärmedämmung, leicht zu verarbeitenschwer recycelbar, brennbar ohne ZusätzeStandard bei WDVS
Mineralwolle (Glas- & Steinwolle)20–30 €0,032–0,040 W/mKhervorragender Brandschutz, Schallschutz, diffusionsoffenteurer als EPS, Hautreizungen beim EinbauAltbau & Gebäude mit hohen Brandschutzanforderungen
Holzfaser-platten40–50 €0,040–0,050 W/mKökologisch, guter sommerlicher Wärmeschutz, feuchtigkeitsregulierendhöherer Preis, braucht Witterungsschutznachhaltige Sanierungen, ökologische Bauweise
Polyurethan (PU)30–50 €0,022–0,028 W/mKplatzsparend, extrem effizient, wasserabweisendteuer, wenig nachhaltigSanierungen mit wenig Platz
Naturdämm-stoffe (Hanf, Flachs, Schafwolle)50–60 €0,040–0,045 W/mK100 % biologisch abbaubar, gesund, gutes Raumklimakostenintensiv, teils geringere Dämmwerteökologisch orientierte Projekte
Vakuumdämmplatten (VIP)100–150 €0,007–0,010 W/mKhöchste Effizienz, sehr dünn, langlebigextrem teuer, schwer zu verarbeitenPassivhäuser, Projekte mit Platzmangel

Wer eine günstige Fassadendämmung sucht, entscheidet sich meist für eine Kerndämmung mit Polystyrol. Soll neben der Wärmedämmung auch der Brandschutz und die Schalldämmung eine große Rolle spielen, ist Mineralwolle die beste Wahl. Für Bauherren, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, bieten sich Holzfaserplatten oder andere Naturdämmstoffe an. Und wenn nur wenig Platz zur Verfügung steht, liefern Polyurethan oder Vakuumdämmplatten eine extrem effiziente Lösung – allerdings zu deutlich höheren Preisen.

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Förderung & Finanzierung für Fassadendämmung

Die Fassadendämmung wird vom Staat auf mehreren Wegen gefördert. Hausbesitzer können zwischen einem direkten Zuschuss, einem zinsgünstigen Kredit oder einem Steuerbonus wählen – je nach individueller Situation.

BAFA-Zuschuss (BEG Einzelmaßnahmen)

  • 15 % Zuschuss für die Dämmung der Außenwand.
  • + 5 % iSFP-Bonus, wenn die Maßnahme in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) enthalten ist.
  • Maximal förderfähige Kosten: 30.000 € pro Wohneinheit (ohne iSFP) bzw. 60.000 € mit iSFP.
  • Das entspricht bis zu 12.000 € Zuschuss.

Beispiel: Bei 20.000 € Sanierungskosten beträgt der Zuschuss 3.000 € (15 %), mit iSFP sogar 4.000 €.

KfW-Kredite

  • Ergänzungskredit 358/359: Bis zu 120.000 € Kredit pro Wohneinheit, zusätzlich zum BAFA-Zuschuss. Variante 358 („Plus“) bietet einen Zinsvorteil für Haushalte mit Einkommen unter 90.000 €.
  • KfW 261 (Gesamtsanierung): Bis zu 150.000 € Kredit je Wohneinheit, kombiniert mit 5–45 % Tilgungszuschuss. Das entspricht bis zu 67.500 €, abhängig von der erreichten Effizienzhaus-Stufe. Besonders hohe Zuschüsse gibt es für „Worst Performing Buildings“ oder serielle Sanierungen.

Steuerbonus (§ 35c EStG)

  • Alternative zur BAFA/KfW-Förderung: 20 % der Kosten, maximal 40.000 € pro Objekt, verteilt über drei Jahre.
  • Wichtig: Nicht kombinierbar mit BAFA- oder KfW-Förderung für dieselbe Maßnahme.

Wichtige Hinweise zur Antragstellung

  • Der Antrag muss immer vor Baubeginn gestellt werden.
  • Ein zertifizierter Energieberater ist Pflicht.
  • Förderungen lassen sich durch einen iSFP optimal ausschöpfen.

Tipp: Förderantrag immer vor Baubeginn stellen

Ein häufiger Fehler: Eigentümer starten mit den Arbeiten und beantragen die Förderung erst danach. In diesem Fall geht der Zuschuss verloren. Deshalb gilt: Erst Antrag stellen, dann Auftrag vergeben – sonst bleiben Ihnen schnell mehrere tausend Euro Förderung verwehrt.

Pflichten nach GEG

Neben Förderungen regelt auch das Gebäudeenergiegesetz (GEG), wann eine Dämmpflicht für Außenwände gilt. Diese greift, wenn im Rahmen einer Sanierung mehr als 10 % der Fassadenfläche erneuert wird – beispielsweise durch einen neuen Putz oder umfangreiche Reparaturen. In diesem Fall muss die Fassade so gedämmt werden, dass ein U-Wert von maximal 0,24 W/(m²K) erreicht wird. Praktisch bedeutet das je nach Material eine Dämmschicht von etwa 12 bis 16 cm.

Die oft erwähnte „Selbstnutzer-Ausnahme“ für Ein- und Zweifamilienhäuser, die vor dem 1. Februar 2002 selbst bewohnt wurden, gilt nur für bestimmte Nachrüstpflichten (z. B. oberste Geschossdecke) – nicht für die 10 %-Regel bei Fassadenarbeiten. Wer also größere Sanierungen an der Fassade plant, muss die Vorgaben einhalten.

Es gibt jedoch Ausnahmen. Denkmalschutz-Immobilien, Gebäude mit weniger als 50 m² Nutzfläche oder Fälle, in denen eine Dämmung wirtschaftlich unzumutbar ist, sind von der Verpflichtung befreit. Damit ist die Fassadendämmung im Altbau häufig nicht nur eine freiwillige Effizienzmaßnahme, sondern schlicht eine gesetzliche Vorgabe – und wer rechtzeitig plant, kann dabei sowohl die Pflicht erfüllen als auch attraktive Förderungen nutzen.

Eine professionelle Ausführung ist wichtig!

Eine Dämmung erfüllt nicht nur gesetzliche Vorgaben, sondern muss auch handwerklich korrekt umgesetzt werden. Wichtige Punkte sind z. B. Brandriegel bei EPS-WDVS, die richtige Dämmung von Fensterlaibungen, ein spritzwasserfester Sockelbereich und die Vermeidung von Wärmebrücken. Nur so bleibt die Dämmung dauerhaft wirksam – und Schimmel oder Feuchtigkeit haben keine Chance.

Tipp: Fassadendämmung mit anderen Sanierungen kombinieren

Eine Dämmung lohnt sich besonders, wenn ohnehin Arbeiten an der Fassade anstehen, etwa ein neuer Putz oder ein neuer Anstrich. Da Gerüst- und Handwerkskosten ohnehin anfallen, können Sie durch die Kombination mit einer Dämmmaßnahme bares Geld sparen – und gleichzeitig Ihre Chancen auf Fördermittel maximieren.

Fassadendämmung am Haus mit Gerüst

Vorteile der Fassadendämmung

Heizkosten senken und Wohnkomfort steigern

Die größte Stärke einer Fassadendämmung liegt im Energiesparen. Ungedämmte Außenwände lassen bis zu ein Drittel der Heizwärme entweichen – eine enorme Belastung für die Energiekosten. Mit einer gedämmten Außenwand verringert sich dieser Verlust deutlich, die Heizkosten sinken und das Haus bleibt im Winter warm und im Sommer länger kühl. Gleichzeitig verbessert sich das Raumklima spürbar, da die Innenwände nicht mehr kalt abstrahlen. Das sorgt für mehr Behaglichkeit und schützt vor Schimmelbildung.

Werterhalt und Schutz der Bausubstanz

Eine Wärmedämmung der Fassade schützt das Mauerwerk vor Witterungseinflüssen und Temperaturschwankungen. Regen, Frost und Hitze können weniger Schaden anrichten, wodurch sich die Lebensdauer der Bausubstanz verlängert. Für Eigentümer bedeutet das nicht nur weniger Instandhaltungsaufwand, sondern auch einen höheren Wiederverkaufswert – eine energetisch sanierte Immobilie ist am Markt deutlich attraktiver.

Und die Nachteile?

Hohe Investition und lange Amortisationsdauer

Den Vorteilen stehen allerdings auch Nachteile gegenüber. Eine Fassadendämmung verursacht hohe Anfangskosten, die sich je nach Dämmart und Material zwischen einigen tausend und mehreren zehntausend Euro bewegen können. Während eine günstige Kerndämmung sich schon nach rund sechs Jahren rechnet, kann die Amortisationszeit bei einer Vorhangfassade bis zu 40 Jahre betragen . Auch wenn die Maßnahme langfristig wirtschaftlich ist, müssen Hausbesitzer zunächst die Investition stemmen.

Optische Veränderungen

Nicht jede Dämmung lässt sich unauffällig integrieren. Besonders bei historischen Fassaden oder Fachwerkhäusern ist eine Außendämmung optisch oft schwierig. Zwar gibt es Alternativen wie die Innendämmung, doch diese reduziert die Wohnfläche leicht und erfordert eine sorgfältige Planung, um Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden.

Eine Fassadendämmung sollte nie isoliert betrachtet werden. Wirklich rentabel wird sie, wenn Sie die Maßnahme mit anderen Sanierungen verbinden – etwa einer Heizungsmodernisierung oder einer Photovoltaikanlage. So sinken die Energiekosten nicht nur durch die Dämmung, sondern Sie steigern gleichzeitig die Unabhängigkeit von fossilen Energien. Mein Rat: Denken Sie bei der Sanierung immer in Gesamtpaketen – das erhöht die Förderung, beschleunigt die Amortisation und macht Ihr Haus zukunftssicher.

Jan Wanderer

Energie-Experte bei Enwendo

Praxis-Tipps zur Umsetzung einer Fassadendämmung

Damit die Vorteile einer Fassadendämmung langfristig wirken, kommt es nicht nur auf das richtige Material und die passende Dämmart an, sondern auch auf eine sorgfältige Planung und fachgerechte Ausführung. Vor Beginn der Arbeiten sollte die bestehende Fassade daher gründlich geprüft werden. Risse, lockerer Putz oder Feuchtigkeitsschäden müssen behoben werden, da eine Dämmung auf instabilem oder feuchtem Untergrund ihre Wirkung nicht entfalten kann und die Bausubstanz zusätzlich belastet.

Ein zentrales Thema sind Wärmebrücken – also Stellen, an denen Wärme besonders leicht entweicht. Typische Schwachstellen sind Fenster- und Türlaibungen, Rollladenkästen oder Balkonplatten. Werden sie nicht sauber mitgedämmt, entstehen trotz neuer Dämmung unnötige Energieverluste und ein erhöhtes Schimmelrisiko. Hier zahlt sich die Zusammenarbeit mit einem Energieberater und einem erfahrenen Fachbetrieb aus, die schon in der Planung auf Details achten.

Auch die Wahl der Dämmstärke sollte über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus bedacht werden. Zwar genügt es für die Förderung, den vorgeschriebenen U-Wert zu erreichen, doch eine etwas größere Dämmschicht verbessert die Energiebilanz über Jahrzehnte hinweg deutlich, während die Mehrkosten im Verhältnis gering bleiben.

Zudem lohnt es sich, angrenzende Bauteile wie Fenster, Dach und Keller in die Sanierungsplanung einzubeziehen. Wer mehrere Maßnahmen miteinander kombiniert, schafft eine durchgängige Dämmebene ohne Lücken und spart langfristig am meisten Energie. Wichtig ist auch die Wahl eines qualifizierten Fachbetriebs. Erfahrung mit Fassadendämmungen, transparente Angebote und Referenzen bieten Sicherheit und verhindern, dass wichtige Leistungen wie Gerüstbau, Detailausbildung oder Entsorgung übersehen werden.

Fazit: Fassadendämmung einer der wirksamsten Maßnahmen

Die Fassadendämmung ist eine der wirksamsten Maßnahmen, um Heizkosten dauerhaft zu senken und den Wohnkomfort zu steigern. Auch wenn die Investition auf den ersten Blick hoch erscheint, lohnt sie sich über die Lebensdauer hinweg in nahezu jedem Fall – besonders dann, wenn Fördermittel genutzt und mehrere Sanierungen miteinander kombiniert werden.

Ob WDVS, Kerndämmung oder Vorhangfassade: Jede Lösung hat ihre Stärken, entscheidend sind die baulichen Voraussetzungen und die eigenen Prioritäten bei Kosten, Optik und Nachhaltigkeit. Mit der richtigen Planung, einem frühzeitig eingebundenen Energieberater und einem cleveren Förderantrag sichern Sie sich nicht nur eine höhere Energieeffizienz, sondern auch langfristigen Werterhalt Ihrer Immobilie.

Gerne begleiten wir Sie bei einem Vorhaben wie der Fassadendämmung! Mit unseren zertifizierten Energieberatern sichern Sie sich die passenden Fördermittel und finden heraus, welche Dämmung für Ihr Haus wirklich sinnvoll ist!

Häufig gestellte Fragen zur Fassadendämmung

Gibt es eine Pflicht zur Fassadendämmung?

Ja. Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) müssen Außenwände gedämmt werden, wenn bei einer Sanierung mehr als 10 % der Fassadenfläche erneuert werden. Der geforderte U-Wert liegt bei maximal 0,24 W/(m²K).

Welche Förderungen kann ich nutzen?

Es gibt mehrere Wege, die Fassadendämmung fördern zu lassen. Am bekanntesten ist der BAFA-Zuschuss, der 15 % der Kosten übernimmt und sich durch einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) um weitere 5 % erhöhen lässt – insgesamt sind so bis zu 12.000 € pro Wohneinheit möglich. Ergänzend bietet die KfW zwei Kreditvarianten: den Ergänzungskredit 358/359 mit bis zu 120.000 € pro Wohneinheit, der zusätzlich zum Zuschuss genutzt werden kann, sowie den KfW-Kredit 261 für eine umfassende Sanierung mit bis zu 150.000 € pro Wohneinheit und einem Tilgungszuschuss von bis zu 45 % (maximal 67.500 €). Als dritte Option gibt es den Steuerbonus nach § 35c EStG, der 20 % der Sanierungskosten, maximal 40.000 €, über drei Jahre verteilt erstattet.

Welche Fassadendämmung ist am günstigsten?

Die Kerndämmung bzw. Einblasdämmung ist mit 33–77 €/m² die günstigste Variante. Sie ist allerdings nur möglich, wenn ein zweischaliges Mauerwerk vorhanden ist.

Lohnt sich die Fassadendämmung auch im Altbau?

Ja, gerade im Altbau ist die Wirkung groß, weil dort meist viel Wärme über ungedämmte Außenwände verloren geht. Zudem greifen hier die meisten Förderprogramme.

Wie lange dauert die Amortisation?

Bei einer Kerndämmung sind die Kosten oft schon nach 6 Jahren wieder eingespart. Ein WDVS amortisiert sich nach etwa 15 Jahren, eine Vorhangfassade erst nach 30–40 Jahren – dafür hält die Dämmung mehrere Jahrzehnte.

Kann ich die Fassade auch von innen dämmen?

Ja, eine Innendämmung ist möglich, wenn eine Außendämmung nicht infrage kommt (z. B. bei denkmalgeschützten Gebäuden). Sie reduziert jedoch die Wohnfläche und erfordert eine sorgfältige Ausführung, um Feuchtigkeit zu vermeiden.

Welche Materialien sind besonders nachhaltig?

Holzfaserplatten, Hanf, Flachs oder Schafwolle gelten als umweltfreundlich. Sie sind biologisch abbaubar und verbessern das Raumklima, sind jedoch meist teurer als synthetische Alternativen.

Brauche ich für die Förderung zwingend einen Energieberater?

Ja, ein zertifizierter Energieeffizienz-Experte ist Pflicht. Ohne seine Bestätigung wird weder ein Zuschuss noch ein Kredit bewilligt.

Wie dick muss die Dämmung sein, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen?

Damit die Fassade den GEG-Grenzwert von U ≤ 0,24 W/(m²K) erreicht, sind je nach Material etwa 12 bis 16 cm Dämmstärke nötig. Bei hochdämmenden Stoffen wie Polyurethan genügt weniger, bei Naturdämmstoffen etwas mehr.

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